Am 11. Januar 2016 zogen über 250 Neonazis und Hooligans durch Leipzig-Connewitz und verwüsteten und zerstörten mehrere Geschäfte und Fahrzeuge. Es entstand Sachschaden im Wert von mehr als 110.000 Euro. Dank des schnellen Eingreifens der Polizei konnten Körperverletzungen oder Schlimmeres verhindert werden. In der Tatnacht wurden 215 Personen festgenommen, die polizeilichen Ermittlungen dauern weiterhin an.

„Es ist ganz und gar unverständlich, warum nach zwei Jahren Ermittlungen bisher kaum Urteile gesprochen sind. Lediglich zwei Personen wurden bis jetzt verurteilt, bei vier weiteren Personen läuft die Hauptverhandlung. In den restlichen 200 Fällen wird noch immer ermittelt. Das ist für zwei Jahre einfach zu wenig. Anklagen müssen nun endlich zügig erfolgen, um Recht und Gesetz genüge zu tun“, so Matthias Jobke, Kreisvorstandssprecher von Bündnis 90/Die Grünen Leipzig.

„Letztendlich bleibt auch die Frage nach den Hintermännern, die den Angriff organisiert und geplant haben. Auch hier ist eine lückenlose Aufklärung vonnöten. Es ist erstaunlich mit anzusehen wie laut – gerade auch aus Dresden – eine schnelle Aufklärung der Krawalle rund um die G20 Proteste in Hamburg gefordert wurde, man sich in Leipzig allerdings Zeit lässt.“

Dank Spenden in Höhe von 40.000 Euro, die von der Amadeo-Antonio-Stiftung, dem Verein Roten Stern Leipzig, dem UT Connewitz und weiteren Initiativen organisiert wurden, konnte den Betroffenen schnell geholfen werden. Dieser Zusammenhalt und die Solidarität zeigen klar, dass sich Connewitz nicht unterkriegen lässt. Es bleibt ein bunter, lebenswerter Stadtteil in dem rechte Ideologien keinen Platz haben.

Mehr als 80 mutmaßliche Connewitz-Angreifer am Amtsgericht angeklagt – weitere sollen bald folgen

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