Mit einer länderübergreifenden Kontroll- und Fahndungsaktion nehmen Sachsen und Bayern heute erneut Wohnungseinbrecher ins Visier. Dabei werden durch die Polizei im Vogtland und in Oberfranken mehrere Schwerpunktkontrollen auf Bundesautobahnen eingerichtet. Vordergründiges Ziel des gemeinsamen Einsatzes ist es, Straftäter festzustellen, Informationen zu Tätern, möglichen Tatfahrzeugen, zu Beute und Reiserouten, zu Absatzwegen und Hehlern zu erlangen. An der Aktion sind 145 Beamte der sächsischen und bayrischen Polizei beteiligt. Bereits im vergangenen Jahr hatte es im Großraum Südwestsachsen und Oberfranken eine konzertierte Fahndung beider Länder gegeben. Hierbei wurden knapp 300 Fahrzeuge und Personen unter die Lupe genommen.

Sachsens Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller betonte: „Es ist wichtig, dass der Fahndungs- und Kontrolldruck auf die mobilen Einbrecherbanden weiter erhöht wird. Mit den Informationen aus den gemeinsamen Einsätzen von Sachsen und Bayern wollen wir den reisenden Tätern das Handwerk legen und damit für mehr Sicherheit in unseren Ländern sorgen.“

Grundlage der engen Zusammenarbeit bildet eine im Jahr 2016 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung zwischen Sachsen und Bayern zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität. Teil dieses Abkommens ist neben den operativen Fahndungs- und Kontrollaktionen auch ein enger Erfahrungsaustausch im Bereich von polizeilicher Prognosesoftware, bei regionalen Präventionskonzepten und der Nutzung sozialer Medien zu Aufklärung und öffentlicher Fahndung.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle in Sachsen um 13,1 Prozent gesunken. Während 2016 noch 4.684 Fälle registriert wurden, waren es 2017 insgesamt 4.071. Die Aufklärungsquote lag bei etwas mehr als 20 Prozent. Insgesamt 832 Wohnungseinbrecher konnte die sächsische Polizei ermitteln. Ein Viertel der Tatverdächtigen sind Ausländer. Die Personen stammen überwiegend aus Tunesien, Tschechien und Georgien.

Hintergrund: Neben der Kooperation mit Bayern zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität besteht seit Jahren eine themenübergreifende Sicherheitskooperation zwischen Sachsen, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Unter diesem Dach entsteht derzeit beispielsweise in Leipzig eine Anstalt öffentlichen Rechts – das Gemeinsame Kompetenz- und Dienstleistungszentrum (GKDZ). Das GKDZ wird im Auftrag der fünf Länder künftig die technische Telekommunikationsüberwachung zur Strafverfolgung übernehmen.

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