Unser Land braucht eine neue Kultur des Alterns und des Alters: Unter diesem Motto steht am Montag, dem 18. Juni, ab 17:00 Uhr eine Diskussionsveranstaltung auf dem Möckernschen Markt, Knopstraße 14. Dazu ist die Sprecherin für Seniorenpolitik der Fraktion Die Linke im Stadtrat zu Leipzig, Birgit Mai, eingeladen. Moderiert wird die Veranstaltung von den Vorsitzenden der Linken Stadtbezirksverbände Leipzig Nordwest und Leipzig Nord, Marianne Küng-Vildebrand und Oliver Gebhardt.

Die destruktiven Antworten der neoliberalen Parteien auf die demographischen Veränderungen in der Gesellschaft bedrohen Millionen Bürgrinnen und Bürger mit Altersarmut, führen zum Absinken des Versorgungsniveaus im Alter und beschädigen auf unverantwortliche Weise den Generationenzusammenhalt. Diese Politik ist ungeeignet, die demographischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte auf humanistische Weise zu bewältigen. Auf gesellschaftlicher Ebene geht es um mehr als um Reparaturen.

Erforderlich ist eine neue Kultur des Alterns und des Alters. Die Kernfragen sind: Gesellschaftliche Strukturen alternsfreundlicher und für das Alter entwicklungspotenter gestalten, die Generationensolidarität stärken, die Gesundheitspotentiale in allen Lebensphasen erhöhen, das Rentensystem zukunftssicherer machen und eine Erwerbsalterskultur entwickeln, die einen menschenwürdigen Übergang ins Rentenalter ermöglicht. Die Ursachen für Altersarmut müssen an der Wurzel bekämpft werden.

Ein Umsteuern in diesem Sinne setzt ein anderes Altenbild bei den Regierenden, den Parteien und Medien voraus. Alter ist mehr als Rente, Pflege und Kosten. Alter meint einen ganzen Lebensabschnitt nach Ausscheiden aus dem Erwerbsleben mit all seinen spezifischen Erfordernissen und Bedürfnissen. Die Grundlagen für gutes Altern müssen in den vorausgehenden Lebensphasen gelegt werden. Dass heute viele Menschen nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben länger gesund, aktiv und autonom sind und immer mehr Frauen und Männer das 80. Lebensjahr und mehr erreichen, ist eine zivilisatorische Errungenschaft, die bewahrt und ausgebaut werden muss.

Der Gesellschaft kann daraus ein großer, potentieller Reichtum erwachsen, wenn sie Willens und in der Lage ist, diese Potentiale fruchtbar zu machen. Wir teilen zugleich die Auffassung vieler Alterswissenschaftler, dass mit zunehmender Hochaltrigkeit der Gesellschaft ein großes Zukunftsproblem erwächst, das dringend angepackt und einer Lösung zugeführt werden muss.

Die Seniorenpolitik muss aufgewertet werden

  • Für eine gerechte, solidarische und sichere Rente
  • Gute Gesundheitsversorgung für alle, auch im Alter
  • Für eine hohe Qualität der Altenpflege
  • Altersgerechtes Wohnen muss den individuellen Bedürfnissen gerecht werden
  • Bessere Rahmenbedingungen für aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
  • Mehr Sicherheit für Seniorinnen und Senioren im privaten und öffentlichen Raum

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