Hoch politisch, intensiv und authentisch: Bühne für Menschenrechte gastiert mit „Die Asyl-Monologe“, „Die Asyl-Dialoge“ und „Die NSU-Monologe“ in Leipzig. Erstmals zeigt die Bühne für Menschenrechte ihr gesamtes Repertoire außerhalb Berlins.

„Die Asyl-Monologe“, „Die Asyl-Dialoge“ und „Die NSU-Monologe“ sind in der Schaubühne Lindenfels und im Ost-Passage Theater vom 10. bis 14. Oktober zu sehen: drei Stücke zeitgenössischer Geschichtsschreibung, die in Zeiten des Erstarkens des Rechtspopulismus an Aktualität kaum zu überbieten sind.

Die Bühne für Menschenrechte, ein deutschlandweites Netzwerk aus über 400 Schauspielern und Musikern, initiiert von Regisseur Michael Ruf, möchte mit ihrem dokumentarischen, wortgetreuen Theater – den Erzählungen menschlicher Biografien – den passiven Zuschauer zum aktiven Mitstreiten bewegen. Anhand der Aufführungen und der sich daran anschließenden Gesprächsrunden mit Experten und Aktivisten setzt sie Rechtspopulismus und –extremismus Geschichten entgegen, die aus anonymen, eigenschaftslosen Betroffenen konkrete Menschen und Schicksale machen.

Das können die Schaubühne Lindenfels und das Ost-Passage Theater nur unterstützen – in einer Kooperation realisieren die beiden Häuser dieses Gastspiel, in weiterer Zusammenarbeit mit der „Kritischen Einführungswoche der Universität Leipzig“ und dem Bündnis „Kein Schlussstrich”.

Als Experten bei den Publikumsgesprächen werden u.a. die NSU-Nebenklage-Anwälte Antonia von der Behrens (am 10. Oktober) und Sebastian Scharmer (am 11. Oktober) erwartet. Beide stehen auch für Presseinterviews zur Verfügung. Wir vermitteln gern einen Termin.
Mehr zur Bühne für Menschenrechte auf www.buehne-fuer-menschenrechte.de.

Termine Ost-Passage Theater:
Die NSU-Monologe (in deutscher Sprache): Mi, 10. Okt. | 20 Uhr
Die NSU-Monologe (in türkischer Sprache): Do, 11. Okt. | 20 Uhr
Die Asyl-Monologe: Sa, 13. Okt. | 20 Uhr

Abendkasse: 9 / 6 (erm.) Euro | Kein VVK, Reservierungen unter karten@ost-passage-theater.de

Termine Schaubühne Lindenfels:
Die Asyl-Dialoge: Fr, 12. Okt. | 20 Uhr
Die NSU-Monologe (in deutscher Sprache): So, 14. Okt. | 20 Uhr

VVK in der Schaubühne und Abendkasse: 9 / 6 (erm.) Euro

Die Stücke

Die NSU-Monologe

Dokumentarisches Theater | Bühne für Menschenrechte

Sechs Jahre nach Bekanntwerden des „Nationalsozialistischen Untergrunds” erzählen die „NSUMonologe“ von den jahrelangen Kämpfen dreier Familien der Opfer des NSU – von Elif Kubaşık, Adile Şimşek und İsmail Yozgat: von ihrem Mut, in der ersten Reihe eines Trauermarschs zu stehen, von der Willensstärke, die Umbenennung einer Straße einzufordern, und vom Versuch, die eigene Erinnerung an den geliebten Menschen gegen die vermeintliche Wahrheit der Behörden zu verteidigen.

Die „NSU-Monologe“ sind mal behutsam, mal fordernd, mal wütend – roh und direkt liefern sie uns intime Einblicke in den Kampf der Angehörigen um Wahrheit und sind in Zeiten des Erstarkens von Rechtsextremismus an Aktualität kaum zu überbieten.

„Einfühlung als Waffe. Es kriecht einem unter die Haut. Empathischer Sog.“ (Nachtkritik.de)

Mit: N.N. Buch, Regie: Michael Ruf

Die Asyl-Monologe

Dokumentarisches Theater | Bühne für Menschenrechte

„Die Asyl-Monologe“ erzählen von Ali aus Togo, von Freunden liebevoll „Präsident“ genannt, Felleke aus Äthiopien, der erst willensstark Abschiebeversuche verhindern muss, um dann einen Menschenrechtspreis überreicht zu bekommen, und Safiye, die nach Jahren der Haft in der Türkei und einer absurden Asylablehnung sich für das Lebensbejahenste überhaupt entscheidet: Sie schenkt einem Sohn und einer Tochter das Leben.

„Es gibt Sätze, die wirken wie Stromschläge. (…) Intensives, oft schmerzliches, aber für Momente auch erstaunlich komisches und warm-menschliches Kopfkino“. (amnesty journal)

Mit: N.N. Buch, Regie: Michael Ruf

Die Asyl-Dialoge

Dokumentarisches Theater | Bühne für Menschenrechte

Die „Asyl-Dialoge“ erzählen von Begegnungen, die Menschen verändern, von gemeinsamen Kämpfen in unerwarteten Momenten. Eine dieser Geschichten spielt in Osnabrück, wo seit März 2014 ein breites Bündnis solidarischer Menschen bereits 30 Abschiebungen verhindern konnte und somit für viele bundesweit zum Vorbild wurde… Wir hören diese Geschichte aus erster Hand, aus der Perspektive zweier junger Aktivist*innen, die gezwungen sind, sich ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei zu liefern.

Die Geschichte konfrontiert uns mit der Frage, wie viel Mut wir entwickeln können, wenn aus zunächst lose verbundenen politischen Akteur*innen gute Freund*innen werden. Die „Asyl-Dialoge“ entstanden durch ausführliche Interviews, lediglich gekürzt und ohne sprachliche Veränderungen.

Mit: N.N. Buch, Regie: Michael Ruf Musik: Marlene Everling, Michael Edwards

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 59 ist da: Zwischen Überalterung und verschärftem Polizeigesetz: Der Ostdeutsche, das völlig unbegreifliche Wesen

Zwischen Überalterung und verschärftem Polizeigesetz: Der Ostdeutsche, das völlig unbegreifliche Wesen

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