Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig und die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig bekommen eine neue gemeinsame Professur.

Martin Quaas beginnt am 1. Oktober seine Arbeit als Professor für Biodiversitätsökonomik. Quaas erforscht die Wechselwirkungen von Wirtschaft und Biodiversität – zum Beispiel die Auswirkung von Fangquoten auf die Einkommen von Fischern und die Bestände mariner Fischarten. Quaas komplettiert eine Gruppe von neun Professoren, die eigens für den Aufbau des 2012 gegründeten DFG-Forschungszentrums iDiv berufen wurden.

Martin Quaas ist der erste Nicht-Biologe, der eine Arbeitsgruppe am iDiv-Kernzentrum in der Leipziger Bio City leitet. Mit ihm erweitert iDiv seine strategische Ausrichtung in die Sozialwissenschaften. Direktor Prof. Christian Wirth freut sich, dass es iDiv und der Universität Leipzig gelungen ist, einen der besten Köpfe an der Schnittstelle von Ökologie und Ökonomie zu gewinnen: „iDiv möchte verstehen, wie wir mit Biodiversität wirtschaften können und nicht gegen sie. Dafür brauchen wir dringend ökonomischen Sachverstand.

Wir haben weltweit nach Experten gesucht und mit Martin Quaas einen Star der Szene nach Leipzig holen können.“ Auch Prof. Uwe Vollmer, Dekan an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Martin Quaas und seine Gruppe stehen vor der spannenden Aufgabe, zusammen mit ihren Studierenden ein neues Forschungsfeld zu bestellen. Dies schärft das Profil von Fakultät und Universität, erhöht unsere Sichtbarkeit weiter und macht Leipzig als Studien- und Forschungsstandort noch attraktiver.“

Martin Quaas erforscht die Wechselwirkungen von Wirtschaft und Biodiversität. An der Universität Kiel, seinem bisherigen Arbeitgeber, standen dabei marine Ökosysteme im Vordergrund. Quaas hat untersucht, welche ökonomischen Anreize für Fischer am effektivsten zur Erholung der Fischbestände führen. „Das Problem der Überfischung haben wir noch nicht einmal für Nord- und Ostsee gelöst“, sagt Quaas. „Wir müssen neue Wege finden, um marine Biodiversität zu erhalten.“

Dazu möchte Martin Quaas seinen Beitrag leisten. An seinem neuen Arbeitsort in Leipzig sieht er dafür ideale Bedingungen: „Bei iDiv kann ich meine ökonomische Forschung mit naturwissenschaftlicher Spitzenforschung verknüpfen. Solche integrative Forschung halte ich für unbedingt nötig, um Lösungen für den Artenverlust zu entwickeln. Ich möchte dazu beitragen, dass wir in Leipzig mit diesem integrativen Ansatz dauerhaft eine internationale Vorreiterrolle einnehmen.“

Auch wenn Quaas´ neue Professur erst im Oktober beginnt, ist er mit seiner Familie bereits seit August in Leipzig. Seine zwei Töchter konnten so pünktlich zum Schuljahresbeginn in den neuen Schulen starten. Ein weiteres Familienmitglied lebt schon länger in Leipzig: Martin Quaas´ Zwillingsbruder Johannes ist Professor für Theoretische Meteorologie an der Universität Leipzig.

Auch Martin Quaas hat bereits in Leipzig gelebt: Von 2004 bis 2007 arbeitete er am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) – einem der wichtigsten Partner von iDiv. Martin Quaas freut sich, zurückzukommen: „Leipzig ist nicht nur eine hervorragende Adresse, um den Erhalt von Artenvielfalt zu erforschen. Die Stadt bietet auch selbst eine lebendige Vielfalt an kulturellen Angeboten.“

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