Seit April 2018 fanden im Erich-Zeigner-Haus in Leipzig-Plagwitz monatlich insgesamt acht einzelne Veranstaltungen im Rahmen der aktuellen Vortragsreihe des Vereines mit dem Namen „Sich Erinnern ist ein politischer Akt! Über die aktuelle Macht der Vergangenheit“ statt. Im November endet diese Reihe nun mit der Abschlussveranstaltung, die den Titel „Deutsche Erinnerungskultur in Bezug auf den Nationalsozialismus - ein internationales Vorbild?“ trägt.

Drei ReferentInnen werden diesem Abend in den Räumen zu dieser Frage vortragen und unter Heranziehung von Bildmaterial diskutieren.
Die Beiträge und die anschließende Diskussion thematisieren die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland seit 1945. Diese Aufarbeitung beschreitet einen neuen Weg in der Erinnerungskultur eines Landes indem nicht nur die positiven Seiten und die „Heldentaten“ deutscher Geschichte zelebriert, sondern kritisch und ehrlich die in der NS-Diktatur begangenen Verbrechen und somit die dunkle Seite der eigenen Geschichte ins Blickfeld rückt.

Ein solcher Umgang mit der eigenen Geschichte ist auch im Ausland viel beachtet und bewertet worden. Es soll nun erörtert werden, wie sich dieser Blick von Außen darstellt und ob Deutschlands Erinnerungskultur bezogen auf die Zeit des Nationalsozialismus als ein internationales Vorbild betrachtet werden kann.

„Um den Besuchern und Besucherinnen einen differenzierten Hintergrund zur Frage, ob die deutsche Erinnerungskultur einen internationalen Vorbildcharakter besitzt, zu geben, haben wir Expertinnen und Experten mit internationaler Perspektive gewinnen können,.“, so Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V., der die Veranstaltung moderieren wird.

Die Referenten sind Botschafter Heinz-Peter Behr, Dr. Ramona Bräu, Stellvertretende Leiterin des „Internationalen Suchdienstes Bad Arolsen“ und Dr. Hans Christian Jasch, Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ in Berlin. Mit der Vortragsveranstaltung soll zugleich ein Bezug zur Auftaktveranstaltung der Reihe und damit auch ein Rahmen zum thematischen Schwerpunkt der Veranstaltungsreihe dieses Jahres hergestellt werden.

Der erste Vortrag der Veranstaltungsreihe „Schluss mit Auschwitz? Ein Ende des „Kriegsschuldkults“?“, der im April 2018 im Erich-Zeigner-Haus stattfand, handelte davon, ob es eine Wende in der Erinnerungskultur Deutschlands bezogen auf die Geschehnisse, die sich zwischen 1933 und 1945 im Dritten Reich ereigneten, geben sollte.

„Die Reihe in diesem Jahr machte es möglich, eine Auseinandersetzung und Diskussion auf sachlicher Ebene vor allem mit theoretischen Positionen der Neuen Rechten zu schaffen. Wir sind aufgrund des diesjährig großen Zuspruchs an unseren Veranstaltungen bestrebt, im kommenden Jahr eine weitere Veranstaltungsreihe zu beginnen, in der Interessierte Zugang zu politischer und geschichtlicher Bildung in unserem Haus erhalten können.“, so der Vereinsvorsitzende Raimund Grafe.

Der Vortrag mit anschließender Diskussion beginnt 18:00 Uhr und endet 20:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus, in der Zschocherschen Straße 21. Der Eintritt ist kostenfrei.

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