In der Wissenschaft werden slavische Vereinigungs- und Solidaritätskonzepte vor allem auf ihre Entstehungsgeschichte und die Resonanz oder Ablehnung, die sie innerhalb der slavischen Welt antrafen, untersucht. Die große Aufmerksamkeit, die einer möglichen politischen und territorialen Vereinigung der Slaven Europas seitens nicht-slavischsprachiger Europäer zukam, blieb dennoch bis dato weitgehend unterbeleuchtet – und dies, obwohl der Antislavismus immer in engster Beziehung zur Angst vor einem slavischen Zusammenschluss – vor allem unter russischer bzw. sowjetischer Vorherrschaft – stand.

Im Vortrag geht es insbesondere um „panslavische“ Bedrohungsvorstellungen bei Italienern, Griechen, Deutschen und Österreichern im 19. und 20. Jahrhundert.

Die Präsentation nimmt ihren Anfang Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Angst vor einer „panslavischen Flut“ verschiedene Teile des nicht-slavischsprachigen Europas erfasste, und endet mit der Besprechung des „slavokommunistischen“ bzw. bolschewistischen Feindbildes als integrative Bedrohungsvorstellung und politisches Mobilisierungsinstrument während der 1940er Jahre bei deutschen Nationalsozialisten, italienischen Faschisten und „nationalgesinnten“ Griechen.

Adamantios Th. Skordos ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am GWZO in Leipzig. Seinen wissenschaftlichen Fokus legt er auf südeuropäische und südosteuropäische Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, Völkerrechtsgeschichte, Panslavismus und Antislavismus.

Referent: PD Dr. Adamantios Th. Skordos (GWZO)
Moderation: Prof. Dr. Frank Hadler (GWZO)

Mittwoch, 30. Januar 2019, 17 Uhr c.t.
GWZO, Specks Hof (Eingang A), Reichsstraße 4–6, 04109 Leipzig
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

Den Flyer der Vortragsreihe finden Sie hier: https://bit.ly/2QWtIWc

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