Auf der 16. Landesvertreterversammlung des NABU Sachsen wählten Delegierte am Samstag (16. März) in Leipzig den neuen Landesvorstand. Alter und neuer Landesvorsitzender ist Bernd Heinitz, der ohne Gegenstimmen gewählt wurde. Es ist bereits seine vierte Amtszeit in dieser Position.

Seine Stellvertreter sind René Sievert (NABU Leipzig) sowie Dr. Holger Oertel (NABU Großdittmansdorf). Christel Römer vom NABU Burgstädt wurde als Schatzmeisterin bestimmt. Als Beisitzer unterstützen künftig Hellmut Naderer (NABU Elstertal), Dr. Jan Schimkat (NABU Radebeul), Dr. Maria Vlaic (NABU Leipzig) sowie Salome Winkler (NABU Erzgebirgsvorland). Werner Hentschel vom NABU Freiberg vertritt weiterhin die Naturschutzjugend (NAJU) Sachsen im Vorstand.

Begrüßt wurden die über 100 Versammlungsteilnehmer von Olaf Tschimpke, Präsident des NABU Deutschland. „Es bewegt sich etwas“, schilderte Tschimpke, der eigens aus Berlin angereist war, „wir erleben spannende Zeiten.“ Das wachsende Bewusstsein für den Naturschutz zeige sich ebenso an den Schülerprotesten für den Klimaschutz wie an dem erfolgreichen Volksbegehren für die Bienen in Bayern und den stetig steigenden Mitgliederzahlen des NABU – auch in Sachsen.

„Diesen Schwung müssen wir mitnehmen und daraus Politik machen – für eine naturverträgliche Landwirtschaft, für die die Europawahl im Mai wichtige Weichen stellt, für eine nachhaltige Industriepolitik, für den Klimaschutz und gegen die Plastikflut.“ NABU-Präsident Tschimpke zollte zudem allen ehrenamtlichen Helfern in den Regionalgruppen Respekt: „Sie sind ein hohes Gut für den NABU und den deutschen Naturschutz.“

NABU Sachsen bleibt Impulsgeber für Naturschutzpolitik

Für die Wiederwahl und die gute Zusammenarbeit mit allen Aktiven und dem bisherigen Vorstand bedankte sich Bernd Heinitz. Im Jahr der sächsischen Landtagswahl muss und wird der NABU Präsenz zeigen und weiterhin Impulse geben.

„Die Bilanz der letzten Legislatur ist ernüchternd. Beim natürlichen Hochwasserschutz geht es zu langsam voran. Bei der Reduzierung des Flächenverbrauchs und der Ausweisung von Naturwäldern gibt es keine Fortschritte. Beim wichtigen Thema biologische Vielfalt und Stopp des Artenrückgangs ist gar ein Rückschritt zu verzeichnen“, erklärte der Landesvorsitzende.

Dass das Thema Umweltschutz mehr und mehr bei der Bevölkerung ankommt und der NABU Sachsen durch wachsende Mitgliederzahlen mehr politisches Gewicht erhält, betrachte er jedoch als gute Voraussetzungen für eine bessere Politik im Sinne des Naturschutzes. Auch die nächste Generation steht schon bestens vorbereitet in den Startlöchern: „Mich freut besonders, dass die NAJU Sachsen eine so erfolgreiche Entwicklung nimmt und sich durch einen großen Zusammenhalt, tolle Ideen und ein vielseitiges, qualitativ hochwertiges Jahresprogramm auszeichnet“, so Heinitz.

Bei der Versammlung wurde den Delegierten aus den regionalen NABU-Gruppen überdies ein Antrag zur Abstimmung vorgelegt. Um als positives Beispiel voranzugehen, brachte der Landesvorstand den Antrag über die Richtlinie „Verpflegung auf NABU-Veranstaltungen in Sachsen“ ein.

Danach setzt sich der NABU Sachsen mit seinen Gliederungen nun offiziell eine nachhaltige Ernährung zum Ziel, denn der Schlüssel zum Erhalt der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme liegt auch im bewussten Konsum. Bei Veranstaltungen sollen nur regionale und saisonale Speisen und Getränke in Bioqualität zum Einsatz kommen und Verpackungsmüll vermieden werden. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen.

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