Vom 21. - 23. Juni 2019 soll die dritte Auflage des „Schild und Schwert“-Festivals in Ostritz stattfinden. Erneut wollen sich hunderte Fans neonazistischer Ideologie in der ostsächsischen Kleinstadt versammeln, in der Hoffnung ihren Überzeugungen frönen zu können.

Angekündigt sind Rechtsrock-Combos, die rassistischen und antisemitischen Hass in aggressive Musik übersetzen, ein Kampfsportturnier und diverse Redner*innen aus der einschlägigen Kleinstparteienlandschaft. Diese sollen den Eindruck einer öffentlichen politischen Versammlung vermitteln, obwohl es eine kommerzielle Veranstaltung ist, mit der sich gewaltbereite und gewalttätige Nazistrukturen finanzieren.

„Da wir uns nicht auf die sächsischen Behörden verlassen können, welche die Instrumente, diesen Spuk zu verhindern, wieder kaum nutzen werden, rufen wir zum Protest auf. Wir wollen uns mit den Menschen vor Ort solidarisch zeigen und sie bei ihren Aktionen gegen den rechten Hass unterstützen“, erklärt Albert Grünspahn vom SDS Leipzig.

Ostritz liegt in Ostsachsen, direkt an der Neiße und damit an der polnischen Grenze. Und genau dort soll eines der größten europäischen Nazifestivals stattfinden. Ort der Hassveranstaltung ist das „Hotel Neißeblick“, welches schon seit den 1990er Jahren der rechten Szene als Veranstaltungsort zur Verfügung steht. Geplant sind Kampfsportvorführungen, ein „Politikforum“, eine Tattoo Convention und Auftritte von ultrarechten Szenebands wie „Kategorie C“, „Radikal“ oder „Die Lunikoff Verschwörung“.

„Dem wollen und werden wir widersprechen. Wir werden es nicht stumm zulassen, wenn Nazis immer mehr Raum einnehmen. Sie versuchen sich nach und nach immer mehr Platz zu nehmen – wie zum Beispiel auch Themar. Diese Nazi-Festivals sind nicht nur einfache Treffen von Gleichgesinnten, welche sich gegenseitig ihre ewig gestrigen Ansichten bestätigen. Es ist ein Raum für Vernetzung, Umschlagplatz für Szenemusik und Devotionalien. Das Kalkül, im ländlichen Raum auf wenig Widerstand zu stoßen, darf nicht aufgehen. Dafür werden wir gemeinsam mit den Menschen in und um Ostritz sorgen“, so Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“.

Wir rufen die Leipziger*innen auf, mit uns gemeinsam nach Ostritz zu fahren und sich mit den Menschen vor Ort, die sich den Platz durch Rechte nicht nehmen lassen wollen, zu solidarisieren.  Tickets für die Busfahrt gibt es zum Beispiel am 19. Mai an unserem Stand bei „Ein Europa für alle“ ab 12 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz und ab 20. Mai an folgenden Stellen:

– Bambule, Demmeringstraße 32, 04177 Leipzig
– Studishop auf dem Unicampus
– Buchhandlung El Libro, Bornaische Straße 3d, 04277 Leipzig

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/events/329028991115553/
https://platznehmen.de/
https://www.rechtsrocktnicht.org/

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