Durch die späte Zuweisung von Geldern des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) können Tutorien an der Universität Leipzig nicht finanziert und die Qualität der Lehre nicht gewährleistet werden. Von Januar bis Juni 2019 standen der Universität Leipzig keine Mittel für Tutorien zur Verfügung. Mit diesen zweckgebundenen Mitteln wird jedoch ein großer Teil der Tutorien an den Instituten finanziert.

Dieses Jahr haben Fakultäten und Institute die Gelder für das Haushaltsjahr 2019 erst am 08.06.2019 erhalten, sie müssen jedoch bis Dezember desselben Jahres ausgeben. Auch in den vergangenen Jahren kamen die Gelder erst im Mai oder Juni.

Als Grund der späten Zuweisung in diesem Jahr, gab das Rektorat der Universität Leipzig an, dass die Verteilung der Mittel für die Tutorien auf der Grundlage der Studierendenzahlen aus der amtlichen Statistik erfolge und diese vom Statistischen Landesamt dem SMWK noch nicht bereit gestellt wurde. Erhält die Universität Leipzig dann die Zuweisung, muss diese über das Rektorat zu den Fakultäten und Instituten, was im Durchschnitt einen Monat in Anspruch nimmt.

Die späten Zuweisungen und langen Wege bedeuten gerade für kleinere Institute, dass Tutorien erst wieder im Wintersemester stattfinden können. Um Studierende durchgängig zu fördern, gehen einige Institute in Vorauszahlung bis die Zuweisung erfolgt. Aber nicht alle können das Risiko eingehen, dass die später bewilligten Gelder die Ausgaben nicht decken.

Studierende und Mitarbeitende kritisieren, dass die Strukturen an der Realität des Studienalltags vorbei arbeiten. Einerseits  ist die Art und Weise, wie das SMWK die Mittel berechnet, nicht effektiv, andererseits verkompliziert die Organisation nach Haushaltsjahren statt nach akademischen Jahren Planungsprozesse.

Für dieses Sommersemester fasst Lisa Höfler, Sprecherin des Fachschaftsrats Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, ernüchtert zusammen: „Nicht nur Lehrveranstaltungen fallen aus und die Qualität der Lehre kann nicht mehr gewährleistet werden. Auch die Weiterbildung von Studierenden als Tutor_innen und damit zukünftigen Wissenschaftler_innen bleibt dadurch auf der Strecke.“

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