Am Dienstag, dem 10. September 2019, liest Joachim Krause aus seinem Buch „Fremde Eltern – Zeitgeschichte in Tagebüchern und Briefen – 1933 bis 1945“. Die Lesung in der Auenkirche Markkleeberg-Ost, Kirchstr. 27, beginnt 17 Uhr und findet im Rahmen der Reihe „60 Plus – für Menschen mit Erfahrung“ statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Zum Buch:

Lange nach dem Tod seiner Eltern (1995/2000) und 70 Jahre nach dem frühen „Heldentod“ seines Onkels findet Joachim Krause fast 2000 Briefe, die Eltern und Onkel sich in den Jahren 1933 bis 1945 geschrieben haben, dazu einige Tagebücher. Wie beim Zusammensetzen eines Puzzles gewinnt in den Texten nach und nach ihr damaliges Denken, ihr Leben und Handeln Konturen.

Die drei jungen Leute suchen Orientierung, und sie streiten – über den Nationalsozialismus und die Juden, über den Sinn von Krieg und Tod, über Sexualmoral und Glaubensfragen. Die Mutter erweist sich als glühende Verehrerin Hitlers, der Onkel als fanatischer Offizier, nur der Vater bewahrt sich eine gewisse kritische Distanz zur nationalsozialistischen Ideologie. Ihre Briefe werden zu authentischen Zeugnissen der Zeitgeschichte.

Joachim Krause (Jg. 1946) ist in Schönberg bei Meerane (Westsachsen) aufgewachsen. Nach einem Chemie-Studium an der TU Dresden war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Zentralstelle für Korrosionsschutz in Dresden und nebenbei Textdichter für die DDR-Rockmusik-Gruppen Lift, Panta Rhei, Klaus Lenz, Puhdys u.a.

Seit 1978 betätigte sich Krause aktiv in der kirchlichen Umweltbewegung der DDR und nahm von 1979 bis 1982 ein Fernstudium der Theologie auf. Seit 1982 wohnt er wieder in Schönberg. Von 1982 bis 2010 war Joachim Krause Beauftragter für Glaube, Naturwissenschaft und Umwelt in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Als Verfasser zahlreicher Beiträge zu den unterschiedlichsten Themen recherchierte und transkripierte er nun die Hinterlassenschaften seiner Eltern und entschloss sich gemeinsam mit seinen Geschwistern zur Herausgabe dieser authentischen Dokumente.

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