Nachdem am vergangenen Freitag (22. November) bekannt wurde, dass der Bundesvereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN – BdA) e.V. durch das Berliner Finanzamt die Gemeinnützigkeit rückwirkend entzogen wurde, erfährt der BdA Leipzig eine Welle der Solidarität.

Die beiden Sprecher des Vereins, Klaudia Naceur und Lars Klaus Aßhauer erklären hierzu: „Wenn der Anlass nicht so erschreckend wäre, könnte man sich uneingeschränkt über das antifaschistische Engagement der Leipziger*innen freuen. Allein in den letzten Tagen, konnten wir etliche neue Mitglieder begrüßen, darunter prominente linke Politiker*innen, wie der Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann und die Landtagsabgeordnete Luise Neuhaus-Wartenberg.“

Bundesweit verzeichnet die Vereinigung, die 1947 von Überlebenden und Angehörigen Verfolgter der Nazi-Diktatur gegründet wurde, über 100 Neueintritte. In Online-Petitionen wenden sich Tausende gegen die Entscheidung der Berliner Finazbehörde. Auch wenn dies starke Signale sind, bleibt es doch unverständlich, dass in Zeiten, in denen durch die Politik, zivilgesellschaftliches Handeln eingefordert, aber selbiges durch derartige Entscheidungen wieder zunichte gemacht wird.

„Nach dem Mord am Regierungspräsidenten Walter Lübcke in Kassel durch einen Rechtsextremisten und dem ebenfalls rechtsmotivierten Terroranschlag in Halle, dürfte doch nun auch dem Letzten klar sein, welche Gefahr von Rechtsaußen droht. Dass nun Initiativen, die sich für Aufklärung und Gedenken einsetzen, derart in ihrer Existenz bedroht werden, ist ungeheuerlich“, so Naceur und Aßhauer in ihrer Erklärung.

Der Bund der Antifaschisten Leipzig wurde 1993 gegründet. Der Verein hat 80 Mitglieder und organisiert unter anderem Gedenk- und Bildungsveranstaltungen sowie Gedenkstättenfahrten – in Eigenregie oder in Kooperation mit Bündnispartnern wie der Gedenkstätte für Zwangsarbeit, oder dem Erich-Zeigner-Haus e.V.

Darüber hinaus ist er fest in der Gedenkarbeit der Stadt Leipzig integriert. In seinen Räumlichkeiten, im Erich-Zeigner-Haus, betreibt der BdA eine einzigartige Bibliothek des Antifaschismus, die auch ein umfangreiches Dokumentenarchiv umfasst.

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