Den Leipziger Grünen geht der Kohlekompromiss nicht weit genug, nun gäbe es jedoch eine gewisse Klarheit. Gelingen kann der längst fällige Kohleausstieg nur dann, wenn endlich in Erneuerbare Energien investiert wird und es einen wirklichen Strukturwandel gibt.

Vor ein paar Monaten hat unser Ministerpräsident noch gesagt, der Kohleausstieg käme „2038 und keinen Tag früher“. Jetzt wurden in der Bund-/Länder-Einigung Eckpunkte auch für Sachsen vereinbart, die ganz anders aussehen. Die Blöcke P und N des Kraftwerks Boxberg werden 2029 abgeschaltet, Lippendorf 2035. Auch soll sowohl 2026 als auch 2029 geprüft werden, ob die Stilllegungen nicht vorgezogen werden können.

„Nun zeigt sich, dass die Entscheidung Leipzigs, sich bis 2023 von der Fernwärmelieferung aus Lippendorf unabhängig zu machen – eine Entscheidung, an der wir als Grüne einen großen Anteil hatten – richtig war“ sagt Ulrike Böhm, die Sprecherin der Leipziger Grünen. Nun wird Lippendorf 2035, wegen der Revisionsklausel vielleicht sogar noch früher, abgeschaltet.

„Das Ende Lippendorfs spätestens 2035 bedeutet aber auch, dass Pödelwitz bleibt – eine wichtige Forderung der dort lebenden Menschen und der hiesigen Klimabewegung. Das haben wir Grünen in den sächsischen Koalitionsvertrag eingebracht, und darauf sind wir stolz!“, so Ulrike Böhm weiter.

„Natürlich geht die Einigung in Bezug auf den Klimaschutz nicht weit genug. Für uns in Leipzig bedeutet dass nun zwingend, das wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Stadt voranbringen müssen“, gibt Katharina Krefft zu bedenken, die Grüne OBM-Kandidatin.

„Wir müssen bereit sein, wenn die Kohlekraftwerke vom Netz gehen, deswegen werde ich mich als Oberbürgermeisterin dafür einsetzen, dass zügig auf allen geeigneten städtischen Liegenschaften Photovoltaik-Anlagen errichtet werden und Mieterstrom-Projekte kommunal gefördert werden. Damit haben die Bürgerinnen und Bürger Leipzig an der Energiewende teil und bekommen nicht irgendetwas vorgesetzt. Kohleausstieg und Strukturwandel bilden für mich eine Einheit“, so Katharina Krefft.

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