Am 11. Februar 2020 ruft die Gruppe "Protest LEJ" zu einer Demonstration in der Leipziger Innenstadt auf. Anlass ist eine weitere Sammelabschiebung nach Afghanistan, die voraussichtlich am 12. Februar 2020 stattfindet. Die Demonstration startet um 18:00 Uhr auf dem Südplatz und zieht über die Karl-Liebknecht-Straße und durch die Innenstadt bis auf den Kleinen Willy-Brandt-Platz.

Regelmäßige Abschiebungen bedeuten regelmäßige Gewalt

“Wir erleben momentan, dass Abschiebungen nach Afghanistan zu routinierten Vorgängen eingeschliffen werden sollen”, erklärt Flo Linde für Protest LEJ. “Seit Monaten starten alle vier bis fünf Wochen Abschiebeflieger von deutschen Flughäfen nach Kabul. Das bedeutet, dass alle vier bis fünf Wochen Menschen ihrem Leben, ihrem Umfeld und ihrem Alltag entrissen und in ein Kriegsgebiet verschleppt werden. Und es bedeutet ständige Angst für all diejenigen, die von Abschiebungen bedroht sind.”

“Die Regelmäßigkeit der Abschiebungen darf nicht dazu führen, dass die Gesellschaft sich daran gewöhnt”, so Linde. Die letzte Sammelabschiebung nach Afghanistan wurde am 14. Januar 2020 durchgeführt. 37 Menschen wurden nach Kabul abgeschoben, drei von ihnen kamen aus Sachsen. Einer der Männer wurde von seiner Arbeitsstelle in Dresden abgeholt – ein Vorgang, gegen den sich Grüne, SPD und CDU im Koalitionsvertrag explizit ausgesprochen haben.

Solidarität gegen Abschiebungen!

“Absschiebungen sind in jedem Fall Gewalt. Rassistische Asylpolitik, die Menschenleben wissentlich und willentlich gefährdet, muss auf unseren deutlichsten Protest stoßen”, sagt Linde und schließt: “Wir rufen die Zivilgesellschaft auf, die ständigen Abschiebungen, den Rassismus und die Abschottungspolitik nicht länger hinzunehmen. Lasst uns unseren Protest auf die Straße tragen, aber auch unsere unbedingte Solidarität mit all denjenigen, die davon betroffen sind.”

Abschiebung trotz Reisewarnung: Demo gegen „Verschleppungen“ nach Afghanistan + Video

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