Lutz Rathenow und Till van Rahden im Streitgespräch. Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und die Volkshochschule Leipzig laden am Donnerstag, 12. März, 20 bis 21:30 Uhr, Löhrstraße 3 - 7, ein zur Buchvorstellung „Demokratie: Eine gefährdete Lebensform“ mit anschließender Debatte.

Die liberale Demokratie galt lange als selbstverständlich. Diese Zeiten sind vorbei, besonders im Osten greift der Populismus um sich – und die Demokratie scheint in der Krise zu stecken. Zugleich gibt es zahlreiche Initiativen und Gruppen, die sich mit Nachdruck für die Pflege der Demokratie und der Menschenrechte einsetzen.

Das Buch des in Montréal lehrenden deutschen Historikers Prof. Dr. Till van Rahden wirft Schlaglichter auf die Geschichte der Bundesrepublik vor der Vereinigung, die ihre sozialen und kulturellen Voraussetzungen anschaulich machen. Im Anschluss an die Lesung werden er und Lutz Rathenow dessen Kernthesen diskutieren. Die Moderation übernimmt Dr. Roland Löffler, Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.

Der ursprünglich im Rahmen von „Leipzig Liest“ geplante Abend ist ein Ost-West-Gespräch zwischen zwei herausragenden Autoren über Demokratie und drängende Fragen unserer Zeit. Statt den Niedergang der Demokratie zu beklagen, gilt es, das Bewusstsein für sie wieder zu schärfen. Der Historiker van Rahden plädiert dafür, Umgangsformen wieder zu pflegen, die Streitkultur zu stärken und öffentliche Räume auszubauen, die es gerade im Alltag ermöglichen, Gleichheit wie Freiheit zu erleben und demokratische Tugenden einzuüben.

Lutz Rathenow gehörte zu den führenden Dissidenten in der DDR. In kritischer Lyrik und politischen Essays begleitet er seit fünf Jahrzehnten die gesellschaftlichen Entwicklungen in Ost-, West- und Gesamtdeutschland und setzt sich intensiv mit dem mentalen Erbe der DDR und der gegenwärtigen Befindlichkeit in Ostdeutschland auseinander.

Der Eintritt ist frei.

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