In Vorbereitung auf eine mögliche Epidemie-Welle mit einer größeren Zahl an Covid-19 erkrankten Patienten hat das Universitätsklinikum Leipzig Kapazitäten freigelenkt. Aktuell ist die Lage aber ruhig und übersichtlich. Am UKL sind keine SARS-CoV-2 positiv getesteten Patienten in Behandlung, derzeit sind zwei Mitarbeiter infiziert, 47 sind in Quarantäne. Die Solidarität der Bevölkerung ist beeindruckend: Auf der vom Klinikum eingerichteten Plattform zur Registrierung freiwilliger Helfer sind bereits 320 Meldungen eingegangen.

Die größte Belastung liegt aktuell auf dem Institut für Virologie und der Corona-Ambulanz, die das UKL frühzeitig eingerichtet hat. Hierher kamen Anfang der Woche 200 Testwillige am Tag. Diese Zahl ist zurückgegangen, nachdem das Klinikum kurzfristig ein eigenes Call-Center geschaffen hat, an das sich Bürger mit ihren Fragen wenden können. “Der Rückgang der Zahl in der Ambulanz ist ein gutes Zeichen”, sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand am UKL. “Es zeigt, dass die Menschen vernünftig und besonnen reagieren.”

Im Institut für Virologie sind seit dem Beginn der eigenen Tests Ende Januar fast 2000 Proben untersucht worden, 52 davon waren positiv. Die Experten im Labor arbeiten inzwischen bis 24 Uhr, um eine schnelle Bereitstellung der Ergebnisse sicherzustellen. Die UKL-Virologie erhält auch Anfragen und Proben von externen Laboren. “Wir bitten um Verständnis, dass wir hier aus Rücksicht auf unsere Kapazitäten und Ressourcen Prioritäten setzen müssen und nicht flächendeckend unterstützen können”, sagt Institutsdirektor Prof. Uwe Liebert.

Die Hautklinik, in der ein Fall einer positiv getesteten Mitarbeiterin aufgetreten war, wird ab Montag die Versorgung ambulanter und stationärer Notfälle wieder aufnehmen.

Um eine größere Zahl möglicher Covid-19-Patienten versorgen zu können, wurden am UKL Kapazitäten freigelenkt. Ab sofort steht eine gesonderte Intensivstation mit 14 Betten bereit. Ab Montag kommt eine Isolierstation mit 30 Betten für mögliche Covid-19-Patienten hinzu, die keine intensivmedizinische Versorgung benötigen. Beide Bereiche können kurzfristig um weitere Betten erweitert werden.

Die Patientenversorgung am UKL wurde reduziert, planbare Operationen, wenn möglich, verschoben. Die Betreuung der Patienten in den Ambulanzen des UKL erfolgt nur noch sehr eingeschränkt. “Natürlich sichern wir trotzdem die medizinisch notwendige Versorgung unserer Patienten ab”, betont Prof. Christoph Josten. “Wir wissen alle nicht genau, was uns erwartet, aber mit unseren derzeitigen Vorkehrungen sehen wir uns im Moment gut vorbereitet.”

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