Nur noch zwei Wochen fehlten bis zur Zwischenprüfung – dann machte das Coronavirus den Teilnehmern des Grundlehrgangs zum Rettungssanitäter einen Strich durch die Rechnung. Infolge des Kontaktverbots musste auch die Johanniter-Akademie die Pforten schließen, Präsenzunterricht war unmöglich geworden. Wie sollten Dozenten und Teilnehmer den Kurs unter diesen Umständen rechtzeitig beenden und die Prüfungen durchführen? Die Lösung: das Online-Examen.

„Nach der Schulschließung haben wir die Kurspläne aller Bildungsgänge auf E-Learning umgestellt“, sagt Maxi Schieferdecker, Fachbereichsleiterin Rettungsdienst. „Beim Grundlehrgang für die Rettungssanitäter hatten wir aber ein besonderes Problem: Es fehlten nur noch 14 Tage Unterricht bis zur Zwischenprüfung, danach sollten die Praktika beginnen. D

as Coronavirus drohte, diesen eng getakteten Zeitplan durcheinander zu bringen. Deshalb haben wir entschieden, die Zwischenprüfungen am 31. März und 1. April online durchzuführen – sowohl die mündlichen als auch die schriftlichen.“

Und so läuft es ab: Am heutigen Dienstag haben die zehn Kursteilnehmer ihre schriftlichen Prüfungen absolviert. Dazu haben ihre Dozenten Punkt 11 Uhr die Datei mit den Prüfungsaufgaben freigeschaltet. Nach einer Stunde mussten die Antworten bei Kursleiter Thomas Kohns eingegangen sein, der sie bewertet.

Morgen folgen die mündlichen Prüfungen. „Dann treffen wir den einzelnen Teilnehmer zum festen Termin vor der Webcam“, berichtet Thomas Kohns. „Der Schüler zieht ein bestimmtes Fallszenario – beispielsweise einen Herzinfarkt – und muss danach zehn Minuten frei dazu referieren. Anschließend bewerten die Prüfer. Wir wünschen allen dafür viel Erfolg!“

Nach den – hoffentlich erfolgreichen – Zwischenprüfungen folgt für die Teilnehmer des Lehrgangs ein zweimonatiges Praktikum, unter anderem in Kliniken und auf dem Rettungswagen. Anfang Juni soll es zurück auf die Schulbank an der Johanniter-Akademie gehen, bevor im Herbst die Abschlussprüfungen anstehen – dann hoffentlich wieder offline.

Ein Spiel auf Zeit: Die neue Leipziger Zeitung zwischen Ausgangsbeschränkung, E-Learning und dem richtigen Umgang mit der auferlegten Stille

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