Zu den von Bundesregierung und Sächsischer Staatsregierung geplanten und angeschobenen Hilfen für Unternehmen und Selbständige erklärt der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst: „Ich fürchte, sowohl Bund als auch Staatsregierung denken immer noch zu schematisch in Kategorien, die nicht in die Zeiten einer deutschlandweiten und globalen Krise historischen Ausmaßes passen. Sachsen muss daher dringend über ein Notfallprogramm mit direkten und nicht rückzahlbaren Zuschüssen für Kleinunternehmen und Selbständige nachdenken.“

„Die bisher in Aussicht gestellten Liquiditätskredite werden Probleme oftmals nur zeitlich verschieben, aber nicht lösen. Viele Kreditausfälle sind programmiert. Denn kleinen Unternehmen oder auch Gaststätten brechen nicht nur die Umsätze weg, sie können auch keine Gewinne machen – während die Kosten dennoch weiterlaufen.

Vor allem zeitlich und saisonal abhängige Betriebe haben ein großes Problem. Die Menschen werden beispielsweise ausgefallene Restaurantbesuche nicht nachholen, indem sie nach der Krise doppelt so viel essen. Partybesucher, die am Wochenende zu Hause bleiben müssen, werden nach der Krise am Wochenende nicht zwei Partys gleichzeitig besuchen. Blumenhändler werden nicht doppelt so viele Blumen verkaufen. Und eine entsprechende allgemeine Erhöhung der Preise nach der Krise ist vollkommen unrealistisch.

Viele Kleinunternehmen, Einzelunternehmer und Freiberufler haben jahrelang ihre Steuern entrichtet und sind der Gemeinschaft nicht zur Last gefallen, haben aber keine ausreichenden finanziellen Polster für eine Krise in derzeitigem Ausmaß ansparen können. Diesen Menschen muss geholfen werden. Das kann beispielsweise ein Scheck sein, mit pauschalen Summen je nach Unternehmensgröße und finanziellem Unternehmenserfolg der Vorjahre.

Ich erinnere mich an die Jahrhundertflut 2002 in Sachsen: Da wurde auch erst geholfen und viel später detailliert geprüft. So stelle ich mir das auch in dieser weit tiefgreifenderen Krise vor. Jetzt muss wieder schnell geholfen werden. Schlimm genug, wenn Menschen sich fragen, ob ihr Unternehmen die Krise überleben wird. Es darf nicht passieren, dass die Corona-Krise massenweise Existenzen vernichtet.“

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