Heute hat das Kabinett zusätzliche Mittel in Höhe von 540.000 Euro für pandemiebedingte Mehrbedarfe im Bereich Schutz von Frauen, Kindern und Männern vor häuslicher Gewalt bereitgestellt. Gleichstellungsministerin Katja Meier: »Gewalt im eigenen Zuhause ist immer eine ernst zu nehmende Gefahr.«

»Durch die hohen Zusatzbelastungen der Coronakrise und die eingeschränkten Möglichkeiten, bei Konflikten im eigenen Haushalt auszuweichen, ist mit einem Anstieg der häuslichen Gewalt zu rechnen. Deswegen müssen wir vorsorglich handeln und die Kapazitäten der Schutzeinrichtungen erhöhen. Für die Anmietung von weiteren Räumlichkeiten und die Aufstockung des Personals steht den Frauen- und Kinderschutzeinrichtungen jetzt ausreichend Geld zur Verfügung.«

Das Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung verfolgt engmaschig, inwieweit sich aufgrund der pandemiebedingten Situation zusätzlicher Unterstützungsbedarf für reguläre Schutzunterkünfte und Beratungseinrichtungen ergibt. Aktuell wird pro Landesdirektionsbezirk je eine betreute Interimsschutzunterkunft für den Fall einer Ausschöpfung der vorhandenen Schutzplätze oder von Aufnahmestopps aufgrund von Quarantäne vorbereitet.

In einzelnen Kommunen können kommunale Immobilien zur Erweiterung der regional vorhandenen Unterkünfte genutzt werden. Außerdem werden die Schutzeinrichtungen in die zentrale Beschaffung von Infektionsschutzmitteln der Staatsregierung einbezogen.

Die Träger haben ihre Angebote für gewaltbetroffene oder -gefährdete Personen per Telefon und Online ausgeweitet und benötigen dafür zum Teil eine bessere technische Ausstattung, die über die zusätzlichen Mittel nun finanziert werden können.

»Bitte achten Sie in den nächsten Wochen besonders auf Anzeichen von Gewalt, auch gegenüber ihren Nachbarinnen, Arbeitskolleginnen oder Bekannten. Ihre Aufmerksamkeit kann andere vor Gewalt schützen!«, bittet Gleichstellungsministerin Katja Meier.

Die bundesweiten Telefon-Hotlines zur Unterstützung für gefährdete, bedrohte und belastete Frauen, Eltern und Jugendliche werden in Zusammenarbeit mit dem Landesfrauenrat in den nächsten Tagen noch einmal an gut sichtbaren Stellen veröffentlicht. Es stehen 24 Stunden am Tag folgende kostenfreie Rufnummer zur Verfügung: Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen unter 08000 116 016, die Nummer gegen Kummer unter 116 111 5 sowie das Elterntelefon (0800 111 0 550).

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