Das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz ruft alle Leipzigerinnen und Leipziger auf, sich am kommenden Sonntag, den 5. April, an der Aktion der „Seebrücke Leipzig“ zu beteiligen. Diese erfolgt im Rahmen eines bundesweiten Aufrufes aller Seebrücken-Organisationen.

In den Lagern auf den griechischen Inseln müssen derzeit über 40.000 Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen versuchen zu überleben. Die Situation der Geflüchteten auf den griechischen Inseln ist mehr als dramatisch. Die Menschen haben keine Zeit, auf eine europäische Lösung zu warten. In Deutschland sind viele Kommunen und Bundesländer aufnahmebereit und sagen #WirhabenPlatz!

Dazu erklärt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk: „Vor allem im Camp Moria bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an, wenn man das, was jetzt da stattfindet nicht eigentlich schon so bezeichnen muss. In einem Camp, welches für 3000 Menschen vorgesehen war, harren gerade ca. 20.000 Menschen unter unwürdigen Bedingungen aus, in Angst vor dem Virus.

Die Unmenschlichkeit zeigt sich eben dort verstärkt im Spiegel der gerade bei uns geltenden Corona-Schutzmaßnahmen: Wir werden aufgefordert, uns aus Solidarität mehrmals am Tag 20-30 Sekunden lang die Hände zu waschen – in den griechischen Lagern gibt es oft nicht einmal genügend Trinkwasser.

Wir werden aufgefordert, aus Solidarität 1,5 – 2 Meter Abstand zu halten – in Moria teilen sich teilweise bis zu 15 Personen ein Zelt. Unsere Solidarität darf nicht an den Landesgrenzen enden! Wir haben die Kapazitäten und Möglichkeiten, hier zu helfen und zu handeln.“

Die Mission Lifeline hat mittlerweile für zwei Evakuierungsflüge von Lesbos nach Berlin Spenden gesammelt. Sie könnten sofort helfen. Hier bedarf es der Unterstützung, um die entsprechenden Start- und Landeerlaubnisse zu erhalten. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich unverzüglich darum zu kümmern.

Es ist besonders beschämend zu sehen, dass die Bundesregierung zur Ernte für den Spargel in der Lage ist, 40.000 Erntehelferinnen einfliegen zu lassen, aber vorgeblich nicht fähig ist, ein paar Geflüchtete aus den griechischen Lagern aufzunehmen. Die deutsche Regierung muss jetzt handeln, sie muss jetzt evakuieren! Und sie kann es.

„Und deswegen fordern wir euch auf, auf eurem sonntäglichen Spaziergang oder Lauf, die Möglichkeit zu nutzen und ein Zeichen des Protestes vor den Orten zu setzen, wo die Entscheidungen getroffen werden, die Menschen auf den Inseln ihrem Schicksal zu überlassen oder nicht. Wenn ihr an den Orten vorbeikommt, dann hinterlasst eure Spuren als zum Beispiel farbige Fußabdrücke (natürlich keine dauerhaften) oder leere Schuhe!

Lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir viele sind! Lasst uns nachdrücklich erklären, dass wir weitermachen, bis die Menschen evakuiert sind! Wir lassen niemanden zurück! Leave no one behind!“ so Rudolph-Kokot abschließend.

Weitere Informationen: https://www.facebook.com/events/225731665449854/

Ein Spiel auf Zeit: Die neue Leipziger Zeitung zwischen Ausgangsbeschränkung, E-Learning und dem richtigen Umgang mit der auferlegten Stille

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