Die SPD-Fraktion begrüßt die Eilentscheidung des Oberbürgermeisters für ein kommunales Sonderprogramm, das Unternehmen bei der Fortführung von Ausbildungsverhältnissen helfen soll. Hintergrund ist, dass zwar auch für Auszubildende grundsätzlich Kurzarbeitsmöglichkeiten gegeben sind, diese aber erst nach Ausschöpfen aller anderen Möglichkeiten und mit sechswöchiger Verzögerung greifen. Die Betriebe müssten also auch bei aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten diese Zeit selbst überbrücken.

„Ich begrüße, dass die Stadt diesen Weg geht und eine Lücke in den bestehenden Bundes- und Landesprogrammen schließt“, erklärt Heiko Bär, wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. „Die Botschaft an die Unternehmen in der Stadt und die Auszubildenden lautet, dass ihre aktuellen Schwierigkeiten in der Pandemie erkannt werden und darauf reagiert wird. Die Stadt will richtigerweise verhindern, dass junge Menschen ihren Ausbildungsplatz verlieren, wenn ihre Ausbildungsbetriebe die Kosten nicht tragen können.“

Pro Ausbildungsvertrag sollen nach dem kommunalen Sonderprogramm 927 Euro als einmaliger Zuschuss gewährt werden können, um zumindest die sechs Wochen zu überbrücken, bis auch Auszubildende Kurzarbeitergeld beziehen können. Es richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen sowie Freiberufler und Selbständige. Deren finanzielles Polster ist oft zu dünn, um solche Ausnahmesituationen aus eigener Kraft zu überstehen.

„Dadurch, dass ich selbständiger Bäckermeister bin, weiß ich, wie die Situation bei vielen kleineren Handwerksbetrieben ist“, erklärt Andreas Geisler, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der Fraktion. „Es ist richtig, dass die Stadt hier ihr Augenmerk auf die Ausbildungsbetriebe legt, denn sie sichern die Fachkräfte, die wir in Zukunft brauchen. Vor allem auch, dass Stadt, IHK und Handwerkskammer über ein gemeinsames überbetriebliches Ausbildungsangebot für jene Auszubildenden nachdenken, die trotz des Hilfsprogramms nicht von ihren bisherigen Ausbildungsbetrieben gehalten werden konnten, ist ein wichtiges Signal, junge Menschen nicht im Regen stehen zu lassen.“

Geisler rät abschließend aber auch: „Allen Ausbildungsbetrieben sollte jedoch bewusst sein, dass sie jetzt auch Zukunftschancen für die Leipziger Wirtschaft nutzen sollten. Jetzt kann man Bildungsinhalte vorziehen und die Azubis fit machen für einen Aufschwung nach der Krise, z.B. eben mit überbetrieblichen Ausbildungen aber auch durch Berufsschulaufgaben die zu Hause gelöst werden können. Wer diese Chance nicht ergreift spielt mit der Zukunft seines Betriebes oder seiner Branche.

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