Die Europäischen Freiwilligen des Soziokulturellen Zentrums »Die VILLA« verbringen infolge der aktuellen Lage ihren Freiwilligendienst nicht in ihren Aufnahmeeinrichtungen. Die jungen Menschen aus dem europäischen Ausland entschlossen sich, die Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.

»Es ist in dieser schwierigen Situation am besten, ruhig zu bleiben. Wir als Freiwillige in Leipzig haben aus meiner Sicht auch eine besondere Aufgabe und die Zeit, genau jetzt die Organisationen vor Ort zu unterstützen.«, erklärt Clemence Paille, Freiwillige aus Frankreich in der VILLA.

Trotz der derzeitigen Situation haben sich die insgesamt elf europäischen Freiwillige (aus Italien, Frankreich, Marokko, Dänemark, Ukraine und Russland) dazu entschieden, ihren Freiwilligendienst weiterzuführen. Sie unterstützen nun mit der Anfertigung und dem Verkauf von Behelfsmasken die VILLA. In kurzer Zeit richteten sie eine kleine Nähwerkstatt im Café der VILLA ein.

Alle angefertigten Masken verkaufen die europäischen Freiwilligen für zehn Euro pro Stück. Abzuholen von Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr in der VILLA. Die VILLA verwendet den Erlös, um einen Teil ihres finanziellen Verlustes angesichts fehlender Angebote auszugleichen.

Fragen zum Verkauf der Masken stellen Interessierte unter Tel. 03 41-3 55 20 40 oder unter hauszentrale@villaleipzig.de

Auch die Freiwilligen aus Leipzig, welche sich derzeit im europäischen Ausland aufhalten, nähen fleißig Behelfsmasken. Sie stellen sie ihren eigenen Aufnahmeeinrichtungen im jeweiligen Land zur Verfügung. Die Leipzigerin Lotta Wende näht derzeit Behelfsmasken in Belgien für ihr Projekt. Sie hält diese Aufgabe für sehr wichtig und sagt: »Eine Heimreise kommt für mich nicht in Frage. Das Risiko, andere Menschen oder meine Familie in Leipzig anzustecken, war und ist viel zu gefährlich.« Daher entschloss sie sich, während dieser Zeit in Belgien zu bleiben und vor Ort zu helfen.

Die VILLA entsendet jedes Jahr 15 bis 20 junge Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren aus Leipzig und der Umgebung für einen Freiwilligendienst nach Europa oder in Partnerländer. Gefördert wird dies über den Europäischen Solidaritätskorps und mithilfe des Amtes für Familie, Jugend und Bildung der Stadt Leipzig. Aktuell läuft die Planung für neue Entsendungen. Am 12. Mai findet um 17 Uhr eine Informationsveranstaltung via Internet statt. Alle Interessierten melden sich dazu unter kontakt@jahr-fuer-europa.de und erhalten hier weitere Informationen.

Die derzeitige Situation durch Schutzmaßnahmen gegen den Coronavirus stellt viele Menschen, Firmen und soziale Einrichtungen vor große Herausforderungen. Dies betrifft ebenso die VILLA in Leipzig. Sie ist für den Publikumsverkehr geschlossen und die Angebote finden im gewohnten Maß nicht statt.

HINTERGRUND

Soziokulturelles Zentrum »Die VILLA«

Die Geschichte der VILLA begann im Frühjahr 1990. Seinerzeit besetzte eine Gruppe junger, engagierter Menschen die Stadtleitung der Freien Deutschen Jugend in Leipzig. Seitdem sind knapp 30 Jahre ins Land gegangen und mehr als 40 Vereine, Initiativen und Organisationen nutzen die Räume und Möglichkeiten des Soziokulturellen Zentrums in der Lessingstraße 7 in Leipzig. Es entstand eine Angebotsvielfalt, welche in Leipzig kein zweites Mal existiert: Über 100 Veranstaltungen und Angebote und deutlich über 1.500 Besucher die Woche sind eine stolze Bilanz.

Das Haus ist offen für jeden. Ein Begegnungsort für Menschen jedweden Alters und unabhängig von deren Herkunft. Ein Raum für eigene Ideen und Projekte. Für jeden Einzelnen eine Möglichkeit, seinem Anliegen einen Ausdruck zu verleihen.

Die Arbeit der VILLA richtet sich an ein breites Publikum. Hier werden Besucher zu Nutzern und agieren gemeinsam auch über Generationsgrenzen hinweg. Die VILLA schafft einen Freiraum für Kunst und Kultur, für gesellschaftliches und politisches Engagement in ihrem unmittelbaren Umfeld und über dessen Grenzen hinaus. Sie gibt durch ihre zentrale Lage und Konzeption auf verschiedene gesellschaftliche Bedingungen die richtige Antwort.

Die Vision der VILLA ist die gleichberechtigte, selbstbestimmte und engagierte Teilhabe von Menschen aus Leipzig an ihrer Nachbarschaft und der Gesellschaft. Mit der Initiierung verschiedener Angebote und Projekte aus den Bereichen Jugend, Soziales, Kultur und Bildung soll dies realisiert werden.

Träger des soziokulturellen Zentrums ist die VILLA gGmbH. Mit ihren knapp 50 Mitarbeitern ist sie zudem an anderen Standorten der Stadt Leipzig wie zum Beispiel mit dem KOMM-Haus in Grünau, dem Makerspace im Leipziger Norden oder dem Müzik.Stüdyo.74 im Leipziger Osten aktiv.

Mittwoch, der 22. April 2020: Die Coronakrise beschäftigt die Gerichte

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