Was bedeutet das Leben in einer Demokratie für Jugendliche? Ist das Grundgesetz eine verstaubte Verfassung oder effektives Mittel im Konflikt um demokratische Werte auch in Krisenzeiten? Das Jugendprojekt „Ich bin wählerisch!“ von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und der Aktion Zivilcourage e.V. geht trotz Corona-Umständen in eine neue Runde und bildet sächsische Schüler/-innen zu tagesaktuellen Themen rund um das Grundgesetz aus. Es thematisiert auch aktuelle demokratiegefährende Prozesse auf jugendgerechte Weise.

Mit der Ausbildung zu Workshopleiter/-innen unter dem Motto „Dein Workshop zum Grundgesetz“ befähigt das sachsenweite Bildungsprojekt „Ich bin wählerisch!“ interessierte Jugendliche zur Moderation von Diskussionen und Leitung interaktiver Workshops an ihren Schulen.

Das Herzstück von „Ich bin wählerisch!“ sind drei dreitägige Ausbildungen:

• in Chemnitz (DHJ Jugendherberge Chemnitz Eins) vom 10.-12. September,
• in Leipzig (A&O Hostel) vom 15.-17. Oktober und
• in Görlitz (DHJ Jugendherberge Görlitz „Altstadt“) vom 26.-28. November

Insgesamt werden 90 junge Menschen zu Multiplikator/-innen ausgebildet. Die Teilnehmenden setzen sich dabei unter anderem mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung, eigenen und gesellschaftlichen Werten und Gefährdungen unserer Zusammenlebens (Extremismus, Hassrede im Internet, Fake-News) auseinander.

Debatten um Corona-Einschränkungen zeigen Dringlichkeit und Diskussionsbedarf

„Als wir das Konzept für die diesjährigen Ausbildungen erarbeitet haben, konnten wir noch nicht ahnen, mit welcher Dringlichkeit und Präsenz die von uns angesprochenen Themen heute unseren Alltag bestimmen werden“, erzählt Projektleiter Ronald Becker.

Zwischen Verschwörungstheorien, Hygiene-Demonstrationen, Sorge um Risikogruppen und die eigene Gesundheit, einer Flut von (Falsch-)Informationen und den tatsächlichen Einschränkungen ihrer vorher niemals in Frage gestellten persönlichen Freiheiten, besteht für Jugendliche die Notwendigkeit zum Austausch, zur Diskussion und zur Einordnung der Geschehnisse.

Mehr Diskussion an Schulen

„Da im Schulunterricht den Erzählungen der Schüler/-innen und unseren eigenen Erfahrungen nach oft kein Raum für ausführliche Diskussionen vorhanden sind, möchten wir den Teilnehmenden und ihren Schulen mit unserem Projekt ein weiteres Mal die Möglichkeit bieten sich selbst einen Diskussionsrahmen zu erarbeiten und einen offenen Raum für Meinungsbildung zu schaffen.“

Deshalb lernen die Teilnehmenden neben dem inhaltlichen Wissen rund um das Grundgesetz, wie sie einen 90-minütigen Wahlworkshop in ihrer Schule oder selbstständig durchführen. Wie schaffe ich eine respektvolle Atmosphäre? Wie gehe ich mit Störungen um? Wie gelingt es mir, dass sich möglichst viele, ehrlich beteiligen und sich eine eigene kritische Meinungs bilden?

Resümees von begeisterten Schüler/innen finden Sie hier: https://ichbinwaehlerisch.de/blog

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

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