Die Absolventinnen und Absolventen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) sind begehrte Fachkräfte in der Region und darüber hinaus. Viele von ihnen zeigen schon im Studium herausragende Leistungen, und der starke Praxisbezug der Studiengänge trägt zur erfolgreichen Vernetzung mit Unternehmen bei.

Der Förderverein der (HTWK Leipzig) zeichnet alljährlich herausragende Absolventinnen und Absolventen des Vorjahres aus. Die Besten des Jahres 2019 wurden Mitte Oktober in einer virtuellen Veranstaltung prämiert, die auf dem Youtube-Kanal der Hochschule mitverfolgt werden konnte.

Marie-Luise Heinich, Master Wirtschaftsingenieurwesen Bau (28, Leipzig): Ihr wurde der Preis für die Masterarbeit „Der komplexe Inbetriebnahmeprozess im Gesundheitswesen am Beispiel des Klinikneubaus am Universitätsklinikum Leipzig AöR“ zuerkannt. Als Werkstudentin im UKL begleitete die Autorin die Inbetriebnahme des Klinikneubaus Haus 7 – mit einem Investitionsvolumen von ca. 58 Millionen Euro – unter Anleitung der Projektleiterin und erhielt so Einblick in die Komplexität dieses zeitlich eng begrenzten Prozesses.

Diesen bereitete sie nach und entwickelte daraus ein Managementwerkzeug für künftige Baumaßnahmen. Das von der Autorin erarbeitete Management-Tool sei „verblüffend einfach“: Sie erstellte eine Excel-Tabelle, die ohnehin genutzt wird, um eine Übersicht mit einer Art Ampelschaltung für den Baufortschritt zu erhalten. Gleichzeitig wird die Komplexität der Inbetriebnahme der technischen Anlagen integriert und somit die Nachverfolgung ermöglicht. Mittlerweile ist Marie-Luise Heinich am Universitätsklinikum Leipzig als Projektleiterin beschäftigt.

Betreuende Personen: Prof. Dr.-Ing. Dieter Fellmann, Prof. Dr.-Ing. Bernd Reichelt, beide HTWK Leipzig, Dipl.-Ing. Susanne Streit, Projektleiterin UKL

Georg Popp, Master Elektrotechnik und Informationstechnik, Profil Mechatronik (27, Leipzig, stammt aus der Lausitz): Er wurde für seine Graduierungsarbeit „Entwicklung eines effizienten echtzeitfähigen Bildfusions-Algorithmus‘“ geehrt.

Gegenstand seiner Masterarbeit war die zerstörungsfreie mikroskopische Bildgebung mittels so genannter Lichtblatt-Fluoreszenzmikroskopie. Bei diesem Verfahren werden Bilder aus verschiedenen Belichtungsrichtungen aufgenommen und ausgewertet. Popp gelang es diese Technologie weiter zu verbessern, indem er einen Algorithmus entwickelte, der die Bildfusion in Echtzeit optimiert. Im Ergebnis konnte damit die Bildqualität des Mikroskops entscheidend verbessert werden. Inzwischen ist Georg Popp als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IZI tätig.

Betreuende Personen: Prof. Dr.-Ing. Ulf-Dietrich Braumann, HTWK Leipzig und Vivian Ehrlich vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI in Leipzig

Lily Cao, Master-Studentin Architektur (geb. in Hanoi/Vietnam, aufgewachsen in Leipzig): Den Preis des Fördervereins erhielt sie für ihre Bachelorarbeit “Mirror – Der Mensch in der Natur – Die Natur im Menschen“. Der Entwurf für ein Mahnmal in der Serra da Arrábida in Portugal sei ein „gesellschaftskritischer, eher künstlerischer Beitrag“: Er rückt ein ehemaliges Marmorabbruchgebiet im Nationalpark in den Fokus. Lily Cao erinnert mit ihrer Arbeit an den – immer noch sichtbaren – Raubbau des Menschen an der Natur. Die Studentin engagiert sich stark in der akademischen Selbstverwaltung, ist beispielsweise im Fachschaftsrat und im Fakultätsrat aktiv und unterstützt sehr aktiv die Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät.

Betreut von Prof. Anthusa Löffler und Prof. Ulrich Vetter, HTWK Leipzig

Ferdinand Malcher, Master Medieninformatik (28, Leipzig): Das Thema seiner Graduierungsarbeit war die „Untersuchung der Performance einer Web-API mit GraphQL und REST“. In seiner Arbeit vergleicht Malcher Techniken für Programmierschnittstellen (API) hinsichtlich ihrer Leistung miteinander: Die übertragene Datenmenge und die Rundlaufzeit – also die Zeit, die Daten benötigen, um vom Sender zum Empfänger und zurück zu gelangen. Er entwickelte einen Versuchsaufbau, um die Eigenschaften der Systeme zu messen. Eine der gewonnenen Erkenntnise: GraphQL erzielt eine bessere Leistung, aber ein Technologie-Mix aus beiden Systemen ist denkbar.

Ferdinand Malcher hat bereits ein Buch über die Programmiersprache „Angular“ veröffentlicht, zu der er auch Workshops gibt. Außerdem engagierte er sich während seines Studiums stark in der akademischen Selbstverwaltung.
Betreuer der Arbeit:  Prof. Dr. Thomas Kudraß, HTWK Leipzig und Prof. Dr. Thomas Meier, HfTL

Nadine Zschau, Master Bauingenieurwesen (31, stammt aus der Nähe von Leipzig): Sie erhielt den Preis für ihre Masterarbeit „Entwicklung von Hochleistungsbeton für die Anwendung als hochtemperaturbeanspruchtes Formwerkzeug“. Nadine Zschau beschäftigte sich mit dem Einsatz elektrisch beheizbarer Formwerkzeuge. Ziel war es, ein elektrisch beheizbares Formwerkzeug für die kunststoffverarbeitende Industrie auf der Grundlage von Carbonbeton zu entwickeln. Hierdurch sollte die bisher in solchen Fällen eingesetzte Epoxidharzmatrix durch eine temperaturbeständige Carbonbetonmatrix ersetzt werden.

Durch die einfache Herstellung von Carbonbeton-Formwerkzeugen können auch Kleinserien effizient hergestellt werden. Im Rahmen der Arbeit sei ein „wesentlicher Beitrag zur Entwicklung einer temperaturbeständigen und schwindreduzierten Carbonbetonrezeptur“ geleistet worden, so die Begründung für die Auszeichnung. Nadine Zschau beteiligte sich schon als Studentin intensiv an Forschungsprojekten und ist inzwischen als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Betonbau der Fakultät Bauwesen tätig.

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Christian Wagner, Prof. Dr.-Ing. Lutz Nietner und Emanuel Lägel, HTWK Leipzig

„Die Preisträgerinnen und Preisträger des Fördervereins dürfen stolz auf ihre Leistung sein, eine der besten Abschlussarbeiten an der HTWK Leipzig im Jahrgang 2019 abgeliefert zu haben. Zugleich stehen sie repräsentativ für die fachliche Vielfalt der Hochschule sowie die praxisnahe Innovationskraft in allen Fakultäten. Meinen herzlichen Glückwunsch den Ausgezeichneten!“, sagt Prof. Markus Krabbes, 1. Vorsitzender des Fördervereins.

Hintergrund

Der Förderverein verleiht jedes Jahr Preise an die besten Absolventen und Absolventinnen der HTWK Leipzig auf Vorschlag der Fakultäten. Mit dem Preis sollen hervorragende Studienleistungen anerkannt und gleichzeitig Wirtschaft und Öffentlichkeit auf die Vielfalt und das Potenzial der HTWK Leipzig aufmerksam gemacht werden. Kriterien für die Nominierung sind die herausragende Qualität der Graduierungsarbeit, die Gesamtleistung im Studium und die Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung.

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