Sachsens Kultusministerium hat den Entwurf eines Teilschulnetzplanes für berufsbildende Schulen zur Anhörung freigegeben. Bis zum 1. März 2021 haben die Landkreise, die Kreisfreien Städte und der Landesausschuss für Berufsbildung, in dem die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer vertreten sind, die Gelegenheit zur Stellungnahme.

„Erstmals liegt jetzt eine landesweit aufeinander abgestimmte Verteilung der Ausbildungsgänge vor. Das Ziel ist ein verlässliches und zukunftsfähiges Netz an berufsbildenden Schulen für den gesamten Freistaat. Der Teilschulnetzplan ist auf die nächsten zehn Jahre ausgerichtet, um Planungssicherheit in der sächsischen Berufsschullandschaft herzustellen.

So soll zum einen die Kompetenz der berufsbildenden Schulen in Sachsen gestärkt und zum anderen eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung langfristig gesichert werden“, erklärte Kultusminister Christian Piwarz zum Start der Anhörungsphase. Mit dem Teilschulnetzplan entfällt künftig die jährliche Anpassung der Ausbildungsstandorte.

Dem Entwurf der Teilschulnetzplanung für die berufsbildenden Schulen gingen umfangreiche Vorarbeiten und zahlreiche Gespräche voraus. Dazu gehören eine Sachverhaltsanalyse der Beruflichen Schulzentren, eine Befragung durch das Zentrum für sozialwissenschaftliche Methoden der TU Dresden, intensive Abstimmungen mit allen Schulträgern, mehrere Beratungen mit dem Landesausschuss für Berufsbildung und weiterer Beteiligungen von Akteuren sowie ein breiter Dialogprozess seit Anfang März 2020.

Der Entwurf sieht den Erhalt von 60 Beruflichen Schulzentren vor. Lediglich im Landkreis Nordsachsen soll in Abstimmung mit dem Landkreis, eine Fusion erfolgen. Zugleich sollen mit dem Entwurf die Berufsausbildung im ländlichen Raum gestärkt sowie Kompetenzzentren der Berufsausbildung weiter profiliert werden.

So ist zum Beispiel die Konzentration der Kraftfahrzeugmechatroniker mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik zugunsten des ländlichen Raumes an den Standorten Eilenburg, Meißen, Radeberg, Zschopau und Zwickau vorgesehen. Ausbildungsberufe in der Wasser- und Abwassertechnik werden in Pirna und die Tourismusberufe am Berufsschulzentrum Vogtland am Standort Rodewisch konzentriert. Bestehende Kompetenzzentren wie für die Textiltechnik in Plauen, die Logistik in Schkeuditz und der Glas-Campus in Torgau werden gestärkt.

Spezielle Kompetenzzentren wie für den Musikinstrumentenbau (Klingenthal), Uhrmacher (Glashütte) oder die Steinmetzschule in Demitz-Thumitz bleiben erhalten. Das Berufsschulzentrum in Weißwasser soll als Standort für zukunftstechnologische Ausbildungsberufe im Zusammenhang mit dem Braunkohlestrukturwandel etabliert werden.

Doppelangebote zwischen städtischem und ländlichem Raum sollen weitestgehend vermieden werden. So ist beispielsweise im ostsächsischen Raum beabsichtigt, die Konstruktionsmechaniker künftig nur noch in Radeberg und Freiberg zu unterrichten. Die Ausbildung im Bereich der Bautechnik wird sachsenweit besser strukturiert und in der Nähe der Standorte der Überbetrieblichen Ausbildung konzentriert. Schwerpunktkompetenzen werden zusammengebracht. Die Möglichkeit der Ausbildung zum Staatlich anerkannten Erzieher an der Fachschule wird sachsenweit gestärkt und ausgebaut.

Der Entwurf zur Anhörung „Teilschulnetzplan für die berufsbildenden Schulen im Freistaat Sachsen“ ist abrufbar unter: www.berufsschulzukunft.sachsen.de

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