Zum Engagement des Freistaates Sachsen in der Entwicklungszusammenarbeit und zur unlängst vorgestellten Studie erklärt die entwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Antonia Mertsching: „Es ist begrüßenswert, dass die Staatsregierung eine Studie zur ehrenamtlichen Tätigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit beauftragt hat. Das wertvolle Engagement für eine gerechtere Welt erlangt so mehr Aufmerksamkeit.“

„Allerdings hat sich in die Erklärung der Staatskanzlei ein Fehler eingeschlichen: Nichtregierungsorganisationen sind in Sachsen nicht eine, sondern die tragende Säule in der Entwicklungszusammenarbeit. Es sind diese 130 ehrenamtlichen Initiativen, die über den sächsischen Tellerrand hinausschauen.

Inzwischen unterstützt der Freistaat finanziell die Ehrenamtlichen und auch professionell arbeitenden Vereine in der Entwicklungszusammenarbeit, wenn auch im Bundesvergleich unterdurchschnittlich stark. Ein Quantensprung wäre jedoch der Aufbau strategischer Partnerschaften nicht nur beim Hilfeleisten, sondern in wirtschaftlicher Hinsicht: Faire Handelsbeziehungen erlauben den Partnerländern selbstbestimmte Entwicklungen und machen ,Großzügigkeit‘ irgendwann hoffentlich überflüssig.

Der Freistaat Sachsen könnte sächsische Wirtschaftscluster mit der Ressourcenwirtschaft anderer Länder zusammenbringen – und gleichzeitig Erfahrungen aus der Organisation der öffentlichen Infrastruktur oder Technologieentwicklung teilen.

Denn Sachsen ist ein Industrieland, das Rohstoffe aus aller Welt benötigt, Lithium aus Bolivien zum Beispiel oder seltene Erden aus Ostafrika. Direkte Handelspartnerschaften mit fairen Arbeitsbedingungen und technische Hilfe zum weniger umweltbelastenden Abbau sollten Zielvorstellungen in der Entwicklungszusammenarbeit sein. Damit würde Sachsen im Bereich der Außenwirtschaft neue Maßstäbe setzen.“

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