Am 25. März 2021 haben in Leipzig etwa 60 Menschen auf Fahrrädern und unter Einhaltung der pandemiebedingten Regeln an einer Solidaritätsdemonstration für die Regimegegner/-innen in Belarus teilgenommen. Anlass war der an diesem Datum jährlich in Belarus begangene „Tag der Freiheit“.

In diesem Jahr steht er unter dem Eindruck der Fälschung der Präsidentschaftswahlen vom 9. August 2020, der massenhaften Gewalt und ausufernden Repressionen gegen Oppositionsaktivist/-innen. Hiergegen richten sich die Proteste, die heute in ganz Belarus mit neuer Stärke aufgeflammt sind.

Zu der Leipziger Demonstration hatten unabhängige Einzelpersonen und Politiker/-innen aus Belarus und Deutschland aufgerufen. Die Demonstrierenden legten auf ihrem Weg von der Sachsenbrücke in die Innenstadt einen Halt vor dem belarusischen Generalkonsulat in der Wächterstrase ein, wo sie eine Zwischenkundgebung durchführten. In Redebeitragen wurde auf die katastrophale Menschenrechtssituation in Belarus und anhaltende Zusammenarbeit deutscher Unternehmen mit staatlichen Betrieben der Lukašenko-Diktatur aufmerksam gemacht.

Außerdem thematisierten Redner/-innen die Propaganda des Regimes und das Schicksal politischer Gefangener. Dem Leipziger Immobilienunternehmer Steffen Göpel, der als Honorarkonsul der Republik Belarus für gute Wirtschaftsbeziehungen mit der Diktatur sorgt, wurde ein Offener Brief übergeben, der von vielen Demonstrationsteilnehmer/-innen unterzeichnet wurde. Darin wurde er aufgefordert, zu den Ereignissen der letzten acht Monate sowie zu den Forderungen der belarusischen Opposition nach einem Ende der Repressionen, Freilassung der politischen Gefangenen und freien und transparenten Neuwahlen öffentlich Stellung zu beziehen.

Des Weiteren baten die Unterzeichner/-innen des Briefes, darunter die Linken-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel, die stellvertretende Vorsitzende der SPD Leipzig Irena Rudolph-Kokot und der Osteuropahistoriker Dr. Christian Ganzer, den Honorarkonsul um Auskunft darüber, welche Schritte er unternommen hat, um auf belarusische staatliche Stellen zur Eindämmung der Menschenrechtsverletzungen einzuwirken.

Die Demonstration ging mit einer Abschlußkundgebung auf dem Markt zu Ende. Auch hier wurden kurze Redebeitrage über politische Gefange in Belarus gehalten.

Empfohlen auf LZ

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar