In einer Aktion anlässlich des Earthdays bieten die Mensen und Cafeterien des Studentenwerkes Leipzig am 22. April ausschließlich klimafreundliche Gerichte an. Gemäß der geltenden Corona-Schutzverordnung sind derzeit sechs Mensen und Cafeterien des Studentenwerkes für den Verkauf von mitnahmefähigen Speisen und Getränken geöffnet.

Um symbolisch auf die Auswirkungen der Ernährung auf das Klima hinzuweisen, werden an diesen Tag in allen für die Mitnahme von Speisen und Getränken geöffneten Einrichtungen des Studentenwerkes Speisen angeboten, die mindestens 50% weniger Co2 verursachen, als ein Standardgericht. Mit der Aktion beteiligt sich das Studentenwerk Leipzig an der Initiative Earthday, die am 22. April weltweit begangen wird.

Vom Anbau und der Herstellung der Zutaten bis zur Zubereitung verursacht die Ernährung Kohlenstoffdioxid, wie Anja Troch berichtet. Sie ist eine der Ökotrophologinnen beim Studentenwerk Leipzig: „Für den Earthday haben wir aus unserer Datenbank Rezepturen ausgewählt, die auf besonders klimaschädliche Zutaten, wie Rindfleisch, Reis oder hochverarbeitete Zutaten verzichten. Diese Gerichte verursachen im Vergleich zu konventionellen Gerichten weniger als die Hälfte an Co2.“

So wird es zum Beispiel in der Cafeteria der Mensa am Park einen veganen Fladenbrot-Burger gefüllt mit Spinat & Soja Hack geben. Die Sojabohnen für den Bio-Tofu stammen aus Österreich und Deutschland. In der Mensa am Medizincampus wird aus regionalem Putenfleisch eine Tomatensoße zu Vollkornnudeln zubereitet. Das Wokgericht besteht aus saisonalem, frischen Gemüse mit Lupinentempeh, welcher in Leipzig produziert wird.

Außerdem steht veganer Rhabarber-Rührkuchen und Apfel-Feldsalat-Smothie auf dem Speiseplan. Die Mensaria am Botanischen Garten bietet Tofusteak mit Haselnusspanade, Taboule und Bärlauchpesto an. Alle Gerichte sind im Speiseplan des Studentenwerkes unter www.studentenwerk-leipzig.de/mensen-cafeterien/speiseplan zu finden.

„Uns ist klar, dass wir mit diesem Aktionstag nur ein symbolisches Zeichen setzen können“, ergänzt Uwe Kubaile, Abteilungsleiter Mensen & Cafeterien / zentraler Einkauf beim Studentenwerk Leipzig. „Das Thema Nachhaltigkeit ist uns im Studentenwerk sehr wichtig. Wir haben in den letzten Jahren bereits einige Verbesserungen erreicht. Aber wir müssen immer auch die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten, nicht erst seit Corona. Im Moment prüfen wir, wie wir unsere Speisepläne generell noch klimafreundlicher gestalten. Eventuell wird es künftig eine eigene Menülinie mit klimafreundlichen Gerichten geben“, so Kubaile weiter.

Bereits 1970 wurde der Earthday als Aktionstag für die Erde an US-Amerikanischen Universitäten und in Schulen begangen. Der Earthday 2021 steht im Zeichen von nachhaltiger Ernährung unter dem Motto „Jeder Bissen zählt. Schütze was du isst – schütze unsere Erde“. Grund genug für das Studentenwerk Leipzig, sich in den Mensen und Cafeterien zu beteiligen.

Folgende Besonderheiten erfüllt der Speiseplan der Mensen und Cafeterien des Studentenwerkes Leipzig an diesem Tag:

Weitestgehend vegan/vegetarisch

Pflanzliche Lebensmittel verursachen wenig, tierische Produkte viel Treibhausgase. Die Herstellung von Tierfutter und dessen Import, sowie die Tierhaltung selbst verursacht große Mengen an Co2. Zudem werden für den Sojaanbau für Futtermittel Regenwaldflächen abgeholzt, die wichtige Co2 Speicher sind. Wiederkäuer setzen zudem bei der Verdauung große Mengen des Treibhausgases Methan frei. Methan wirkt sich in der Erdatmosphäre 25mal klimabelastender aus, als Co2. Im Studentenwerk werden am 22. April Alternativen wie Tofu, Sojaschnetzel, Lupinen- und Sojatempeh in Bio-Qualität genutzt.

Kein Rindfleisch

Eines der schädlichsten Lebensmittel für das Klima ist Rindfleisch. Ein Kilogramm frisches Rindfleisch geht mit 13 Kilogramm Co2 Äquivalent in die Klimabilanz. Ist das Fleisch tiefgefroren kommt entsprechend Co2 für die Tiefkühlung, Lagerung und Transport hinzu. Oft ist tiefgefrorenes Rindfleisch südamerikanische Ware, die mit weiteren Transportwegen (Luftfracht) zu Buche schlägt. Deshalb verzichtet das Studentenwerk Leipzig zum Earthday komplett auf Rindfleisch.

Nur vereinzelt Molkereiprodukte in geringen Mengen

Für die Herstellung von einem Kilogramm Butter werden 24 Kilogramm Co2 Äquivalente erzeugt. Für die Herstellung fettreicher Milchprodukte, wie Butter, wird sehr viel Milch benötigt. Deshalb fällt die Klimabilanz für Butter so schlecht aus. Statt Butter wird beim Studentenwerk Leipzig auf pflanzliche Öle, wie Rapsöl gesetzt. Milchprodukte stammen am Earthday von einem regionalen Anbieter.

Wenn Fleisch, dann Geflügel oder Schwein aus Deutschland

In der Mensa am Medizincampus wird eine Pastasauce mit Putenhack aus einem Familienbetrieb in Thüringen angeboten. Geflügelfleisch hat von allen Fleischsorten – neben Wild – die beste Klimabilanz.

Bevorzugt frisches Gemüse der Saison und Region

Die Mensen und Cafeterien des Studentenwerkes Leipzig arbeiten am Earthday ausschließlich mit frischem, saisonalen Gemüse (Wirsing, Spargel, Karotten, Sellerie, Spinat, Porree) und verzichten auf Tiefkühlgemüse. Es werden beispielsweise ein Feldsalat-Apfel-Smoothie oder ein veganer Rhababerkuchen angeboten. So wird Co2 für Tiefkühlung, Lagerung und Transport eingespart. Es wird saisonales Gemüse verwendet, welches weitestgehend aus Deutschland oder den Nachbarländern Polen oder den Niederlanden bezogen wird

Kein Reis

Reisanbau geht mit sehr hohen klimaschädlichen Methanemissionen einher. Stattdessen werden zum Earthday Bulgur, CousCous, Hirse, Reisnudeln oder Kartoffeln als Beilage angeboten.

Möglichst gering verarbeitete Zutaten

Zum Earthday verarbeiten die Mensen und Cafeterien des Studentenwerkes Leipzig keine konventionelle Tiefkühlware, wie fertige Bratlinge. Stattdessen wird beispielsweise in der Mensa am Medizincampus ein Hafer-Rucola-Bratling aus eigener Herstellung angeboten. Dadurch lässt sich Energie für Tiefkühlung, Transport und Lagerung und damit auch Co2 einsparen.

Weitere Infos:

studentenwerk-leipzig.de
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