Sie leben unter uns – Menschen jüdischen Glaubens. Wir sind froh und dankbar, dass sich in unserer Stadt nach dem Verbrechen des Holocaust in der Zeit des Nationalsozialismus und seit der Friedlichen Revolution 1989 jüdisches Leben neu entwickelt hat. Wir bejahen die religiöse Vielfalt in der Stadtgesellschaft. Umso erschrockener sind wir darüber, dass mitten unter uns immer wieder Judenhass ausbricht.

Leider müssen wir feststellen: Antisemitismus ist nicht Vergangenheit. Gesellschaftliche Probleme auf ein „Weltjudentum“ abzuwälzen, Juden für eine angebliche „Weltverschwörung“ verantwortlich zu machen und daraus gewalttätige Judenfeindlichkeit abzuleiten – das richtet mitten unter uns großen Schaden an.

Das Leben von Menschen jüdischen Glaubens zu bedrohen, Synagogen zu beschädigen und diese Gewalt mit der Politik der Regierung von Israel zu rechtfertigen, ist unerträglich. All das bedroht das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt und ruft unseren entschiedenen Widerstand auf den Plan.

Lasst uns ein deutliches Zeichen der Solidarität mit jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, der Israelitischen Religionsgemeinde und ihren Einrichtungen setzen. Lasst uns eintreten für Toleranz, Gewaltfreiheit und Menschenrechte. Darum rufen wir auf zur Kundgebung am Freitag, 21. Mai 2021, um 18:00 Uhr vor dem Haupteingang des Neuen Rathaus, Martin-Luther-Ring.

Es werden sprechen: Oberbürgermeister Burkhard Jung – Küf Kaufmann, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde – Dorothea Arndt, stellvertretende Superintendentin – u. a.

Oberbürgermeister Burkhard Jung
Ev.-Luth. Kirchenbezirk Leipzig, Superintendent Sebastian Feydt und Pfarrerin Dorothea Arndt
Katholische Propstei St. Trinitatis, Propst Gregor Giele
Förderverein Synagoge und Begegnungszentrum Leipzig e.V. – Gisela Kallenbach, Vorsitzende
Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya e. V. – Christopher Zenker, Vorsitzender
Jüdisch-christliche Arbeitsgemeinschaft – Dr. Timotheus Arndt, Vorsitzender
Christian Wolff, Pfarrer i. R.

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