Nach mehreren Tagen Spekulation hat die Stadt Leipzig die antifaschistische Demonstration am Samstag anlässlich des Lina E.-Urteils verboten. Außerdem hat sich Sachsens Ministerpräsident zum Urteil geäußert, in der LVB-App gab es heute eine technische Panne bei der Anzeige des Deutschlandtickets und eine antisemitische Plastik in Zerbst hat ein Gegendenkmal bekommen. Die LZ fasst zusammen, was […]
Die erfolgreiche Newcomer-Metal-Band „Weimar“, deren Mitglieder unter Pseudonym und mit Masken auftreten, entstammt laut einer Spiegel-Recherche der Thüringer Neonaziszene. Nach den Enthüllungen hat das Label Universal bekannt gegeben, die Zusammenarbeit mit der Band beenden zu wollen. Die Linkspartei bezeichnet die Arbeit des Verfassungsschutzes, der einige Bandmitglieder in seinen Akten erwähnte, als unzureichend. Bandmitglieder stammen aus […]
In den vergangenen 15 Jahren hat das Projekt „chronik.LE“ nach eigenen Angaben rund 5.000 Ereignisse in und um Leipzig dokumentiert, die mutmaßlich oder nachweislich einen rechten Hintergrund haben. Im Zwei-Jahres-Rhythmus erscheint zudem die Broschüre „Leipziger Zustände“. Darin widmen sich Autor/-innen aktuellen Schwerpunkten. Die neue Ausgabe ist soeben erschienen. Die „Leipziger Zustände“ waren in den vergangenen […]
Eigentlich war alles auf einem guten Weg. Die Emanzipation der Juden in Deutschland schien sich zu verwirklichen. Die Gesetzgebung in den deutschen Ländern gestand ihnen immer mehr bürgerliche Rechte zu. Ihre Gleichstellung schien nur noch eine Frage der Zeit. Bernhard Jensen schildert in seinem Buch zwar die Entstehung des Deutsch-Israelitisachen Gemeindebunds ab 1869. Aber zur […]
Aktuelle Umfragen zur Landtagswahl in Sachsen 2024 prognostizieren für die AfD ein Ergebnis von 30 %. Diese Entwicklung schockiert leider kaum noch jemanden. Insbesondere in Sachsen ist das Erstarken rechtspopulistischer bis rechtsextremer Milieus seit Jahren Alltag. Nach Jahren mit der AfD im Parlament, mit PEGIDA, LEGIDA & Co. auf der Straße und dem neuen Konglomerat […]
Die Stadt Leipzig will mit einer 2,7 Millionen Euro schweren Förderrichtlinie Wohnungseigentümer/-innen zum Sanieren und Vermieten animieren. Außerdem sind bei einem Auffahrunfall auf der A9 zwei Menschen gestorben. Und der Gemeinderat der Stadtkirche Wittenberg will die „Judensau“-Plastik an seiner Kirche behalten. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 26. Oktober 2022, in Leipzig, Sachsen […]
Es wäre wohl ein gewaltiges Medienspektakel geworden: Ab Montag, dem 24. Oktober, sollte sich der Sänger Gil Ofarim wegen der Vorwürfe der Verleumdung und der falschen Verdächtigung vor dem Leipziger Landgericht verantworten. Er hatte vor über einem Jahr einen Hotel-Mitarbeiter in Leipzig des Antisemitismus bezichtigt – laut Staatsanwaltschaft zu Unrecht. Doch nun hat die zuständige […]
Seit über 15 Jahren wird der Verein „Erich-Zeigner-Haus“ durch die Sächsische Aufbaubank im Rahmen des Programms „Weltoffenes Sachsen“ für seine politische Bildungsarbeit in Leipzig und den umliegenden Landkreisen gefördert. In diesem Jahr wurden dem ehrenamtlichen Verein alle Fördermittel gestrichen. Der Vereinsvorsitzende Raimund Grafe und sein Stellvertreter Henry Lewkowitz sind sich sicher: Hier liegen Formfehler und […]
Die von der Stadt installierte wissenschaftliche Beratungskommission zu Straßenbenennungen hat jetzt zwar drei Gutachten vorgelegt zur Benennung der Arndststraße, der Jahnallee und der Pinkertstraße. Aber gerade das Gutachten zu Ernst Moritz Arndt lässt an Wattigkeit nichts zu wünschen übrig. Eine wirkliche Entscheidungsgrundlage für den Stadtrat ist es nicht. Und der Verweis auf den „traditionellen Antijudaismus“ […]
Mehr als zehn Monate nach den bisher unaufgeklärten Antisemitismus-Vorwürfen des jüdischen Musikers Gil Ofarim teilt dessen neuer Anwalt schon vor einem möglichen Prozess mächtig gegen die Justiz aus. Weiterhin wird nach der Ursache des massenhaften Fischsterbens in der Oder gesucht. Und: Der Verbrauch von Erdgas in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2022 deutlich gesunken – […]
Nachdem das Landgericht Chemnitz am Mittwoch ein Urteil im Prozess zum Überfall auf das „Schalom“-Restaurant in Chemnitz gefällt hat, hat der Generalstaatsanwalt nun Revision eingelegt. Außerdem wurde in Leipzig heute an die Opfer des rechtsextremen Anschlags in München vor sechs Jahren gedacht und in Limbach-Oberfrohna soll sich ein Neonazi-Angriff ereignet haben. Die LZ fasst zusammen, […]
Höchst unzufrieden war die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen mit den drei Gutachten, die die wissenschaftliche Beratungskommission zu den umstrittenen Namensgebern für die Arndtstraße, die Jahnallee und die Pinkertstraße abgeliefert hat. Die Gutachten sind so wattig, dass sie für den auftraggebenden Stadtrat überhaupt keine Entscheidungsgrundlage darstellen. Also stellt die Grünen-Fraktion einen neuen Antrag. […]
„Die wissenschaftliche Beratungskommission zur Straßenbenennung hat empfohlen, dass die Arndtstraße, die Jahnallee sowie die Ernst-Pinkert-Straße in Leipzig ihren Namen weiter führen sollten“, meldete Leipzigs Stadtverwaltung am 24. Mai. „Dabei ging es beispielsweise um die antifranzösischen und antijüdischen Texte Arndts, die Vereinnahmung Jahns durch die Nationalsozialisten sowie die Völkerschauen, die Pinkert im Zoo Leipzig initiierte.“ Und […]
Das zumindest kann man feststellen: Wagner-Festivals in Leipzig gehen nicht mehr so einfach über die Bühne, ohne dass der Antisemitismus des in Leipzig geborenen Komponisten thematisiert wird. Die Frage ist eher, wie das geschieht. Und aus Sicht des Stadtrats Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) geschieht das innerhalb der Wagnerfesttage „Wagner22“ ungenügend. Zweimal fragte er dazu nach. […]
Nachdem er bis Mitte der 2010er-Jahre als Politiker und Aktivist regelmäßig in Erscheinung getreten war, blieb es zuletzt eher ruhig um Enrico B., den ehemaligen NPD-Stadtrat. Offenbar hatte sich seine politische Arbeit eher ins Verborgene verlagert – zumindest laut Bundesanwaltschaft und mehrerer Medienrecherchen. Jahrelang soll B. an einem antisemitischen Online-Versand beteiligt gewesen sein. Nun muss […]
Antisemitismus ist eine der schäbigsten Haltungen, die Menschen einnehmen können. Er zeugt von einer tiefsitzenden Menschenverachtung. Und er schafft ein Weltbild, bei dem alles gründlich auf den Kopf gestellt wird – bis in die Sprache hinein. Und das hat nicht einmal das Leipziger Kulturamt gemerkt, als es die Fragen von Stadtrat Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) […]
Diese Diskussion wird der „Sohn der Stadt Leipzig“ Richard Wagner nicht mehr los. Sie flammte zu seinem 100. Geburtstag im Jahr 2013 auf. Und der Leipziger Stadtrat Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) bringt sie in Zusammenhang mit dem Festival „Wagner 22“ wieder auf die Tagesordnung. Denn wie geht man um mit einem Komponisten, der sich derart […]
Schlag auf Schlag gegen den „Schelm“: Nachdem gestern ein mutmaßliches Mitglied einer rechtsextremen Vereinigung festgenommen wurde, folgte heute der Ex-Stadtrat Enrico B, der ebenfalls einen Naziversand betrieben haben soll. Außerdem: In Thüringen wurde Anklage gegen einen Familienrichter erhoben, der willkürlich einen Maskenbeschluss für „Querdenker“ gefasst haben soll. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem […]
Oft vergehen tatsächlich Jahre, bis das rechtsextreme Treiben auch den Strafverfolgungsbehörden zu braun wird. Nachdem die Leipziger Zeitung bereits im November 2016 erstmals über einen damals noch unter einer privaten Wohnadresse in der Leipziger Reichsstraße beheimateten Verlag namens „Der Schelm“ berichtet hatte, geschah erst einmal lange Zeit gar nichts. Der offene Verkauf rechtsextremer und antisemitischer […]
Antisemitismus basiert auf jahrhundertealten Ressentiments und falschen Vorstellungen. Dagegen hilft nur entschlossene Aufklärung. Gunda Trepp macht verbreitete Stereotype sichtbar und deckt judenfeindliches Denken auf. Ihr Buch „Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus“ ist eine kämpferische Argumentationshilfe für schwierige Gespräche mit Freunden und Verwandten, mit Schülerinnen und Schülern und Jugendlichen – ein Fundus an Wissen über Jüdinnen und Juden, Judentum und […]
Wie schon im vergangenen Jahr haben anlässlich des sogenannten Nakba-Tages mehrere hundert Menschen in Leipzig demonstriert. Etwa 200 Personen zogen vom Torgauer Platz in die Innenstadt. Sie beklagten eine angeblich bis heute andauernde Unterdrückung von Palästinenser/-innen durch Israel. Am Rande der Demonstration gab es offenbar einen Angriff auf Gegendemonstranten. An der diesjährigen pro-palästinensischen Demonstration zum […]
Erst Ernst Moritz Arndt, nun Richard Wagner. Thomas „Kuno“ Kumbernuß kann es nicht lassen, die honorigen Herren aus dem 19. Jahrhundert für ihren pöbelnden Antisemitismus zur Rechenschaft zu ziehen. Oder es wenigstens zu versuchen. Denn bei der Benennung der Arndtstraße hat es ja bislang nicht geklappt. Zumindest vorerst nicht. Denn seit 2020 ist das Thema […]
Mit der Entstehung und der Wirkung des Films „Jud Süß“ im Nazireich haben sich schon mehrere Bücher beschäftigt. Dass der Film und sein Regisseur aber auch noch nach 1945 die Gemüter zum Kochen brachte, wurde bislang kaum näher beleuchtet. Obwohl gerade dieses Kapitel eine Menge erzählt über den schwierigen Umgang (West-)Deutschland mit dem Erbe der […]
Anlässlich von Jom HaSchoa (dem jüdisch-israelischen Holocaust-Gedenktag) hatte die internationale Bewegung „Marsch des Lebens“ am Donnerstag, 28. April, in Leipzig eingeladen. Unter dem Thema „Mit Herz und zu Fuß – Erinnern, Versöhnen, ein Zeichen setzen!“ ist man gemeinsam auf die Straße gegangen. „Judenhass und Antisemitismus haben ein alarmierendes Ausmaß erreicht. Antisemitismus ist längst wieder in […]
Die Ergebnisse der abgeschlossenen Ermittlungen lesen sich wie eine Vorentscheidung und müssen dennoch noch durch eine Gerichtsverhandlung. Die Staatsanwaltschaft Leipzig gab am heutigen 31. März 2022 in einer dem öffentlichen Interesse angemessen langen Pressemitteilung bekannt, gegen den Münchner Sänger Gil Ofarim Anklage wegen mehrerer Delikte erheben zu wollen. Gegen einen Mitarbeiter des Westin-Hotels Leipzig habe […]
Das European Leadership Network (ELNET) Deutschland überreichte anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar eine Broschüre mit neun Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung. Darin wird gefordert, stärker gegen antisemitische Hassrede im Internet vorzugehen. Die Handlungsempfehlungen ergaben sich aus mehreren, bundesweiten Workshops. Einer davon fand vergangenen Herbst in Leipzig statt.
Erschöpft kommt der Coronakrisenstab mit einer halben Stunde Verspätung aus dem Beratungszimmer im Neuen Rathaus. Die angeregten Gespräche verstummen allmählich, die Teilnehmer/-innen finden sich auf ihren Plätzen ein. Flyer auf den Stühlen verkünden das Thema der Podiumsdiskussion: „Antisemitismus im Netz begegnen“.
Nachdem der jüdische Rockmusiker Gil Ofarim öffentlich gemacht hatte, dass er am 4. Oktober im Leipziger „Westin“-Hotel antisemitisch beleidigt worden sei, ist einiges passiert: eine Demonstration, mehrere Strafanzeigen, Solidaritätsbekundungen, aber auch Zweifel. Sogar die internationale Presse hat den Vorfall aufgegriffen.
Einer Demonstration am Samstag „gegen Macker und Sexisten“ in Connewitz folgte noch am selben Abend eine Antirepressionsdemo in Halle. Am Sonntag stand dann der Pegida-Geburtstag auf dem Programm – der Gegenprotest war deutlich größer. Außerdem: Gil Ofarim steht nach dem Auftauchen von Videomaterial im Verdacht, bezüglich des Antisemitismus-Vorfalls im Westin gelogen zu haben. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 16./17. Oktober 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Fast zwei Wochen ist es her, dass der bekannte Rockmusiker Gil Ofarim mit dem Vorwurf antisemitischer Ausfälligkeiten gegen einen Mitarbeiter des Leipziger Westin-Hotels für erhebliche Aufregung sorgte – auch über Deutschland hinaus. Laut mehreren Medienberichten gibt es nun aber einige Zweifel an der ursprünglichen Darstellung des Vorfalls bei Instagram.
Es ist nun bereits einige Tage her, als am 5. Oktober 2021 ein Vorgang via Instagram-Video bekannt wurde. Der Musiker und Schauspieler Gil Ofarim sitzt in diesem vor dem Eingang des Hotels „Westin Leipzig“ und spricht indirekt über Antisemitismus. Gegenüber ihm habe ein Hotelmitarbeiter verlangt, er solle seinen Davidstern ablegen, bevor er einchecken könne. Zwischenzeitlich hat der Mitarbeiter eine Verleumdungsanzeige gegen ihn gestellt, während Gil Ofarim noch keine Strafanzeige stellte. Am heutigen Dienstag, 12. Oktober 2021, soll es so weit sein.
Mehrere an die Öffentlichkeit gekommene antisemitische Vorfälle in zwei Tagen: Während die Aufarbeitung des Vorfalls im Leipziger Hotel Westin im Gange ist – mittlerweile wurden mehrere Anzeigen gestellt –, hat die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau über einen Vorfall vom Dienstag berichtet. Unbekannte haben antisemitische Sprüche an die Wände der Holzbaracken im ehemaligen NS-Vernichtungslager gesprüht. Außerdem ist ein Datenskandal am Magdeburger Uniklinikum ans Licht gekommen, der in Zusammenhang mit dem Überfall auf eine Prokuristin in Leipzig vor knapp zwei Jahren stehen soll. Und die „Rigaer 94“ in Berlin wurde erneut durchsucht. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 6. Oktober, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus passiert ist.
Schwerer Vorwurf gegen das bekannte Leipziger Hotel Westin: Der Rockmusiker Gil Ofarim machte einen antisemitischen Vorfall öffentlich, bei dem ihm wegen seiner Kette mit Davidstern das Einchecken durch einen Mitarbeiter verwehrt worden sei. Dies sorgt inzwischen für Schlagzeilen weit über Leipzig und Sachsen hinaus. Außerdem: Mit wenig erbaulichem Inhalt wurde der sächsische Verfassungsschutzbericht 2020 vorgestellt und in Berlin gehen die Vorsondierungen zwischen Union und Grünen für eine Regierung im Bund weiter. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 5. Oktober 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
„Herr W.“ ist in den Twitter-Trends, gemeinsam mit dem Wort „Antisemitismus“. Nahezu jedes deutsche Medium hat im Laufe des Tages über ihn und das Unternehmen berichtet, bei dem er angestellt ist. Der Mitarbeiter, welcher im „Westin Leipzig“ am gestrigen Abend zuständig für das Check-in war, hat nach einem rund zweiminütigen Videostatement von Gil Ofarim auf Instagram den Musiker und Hotelgast aufgefordert, seinen an einer Kette getragenen Davidstern „einzupacken“, wenn er im höchsten Hotel Leipzigs übernachten möchte. Seither tobt ein Sturm der Entrüstung durchs Land. Und ab 19 Uhr wollen sich Leipziger/-innen versammeln, um gegen Antisemitismus zu protestieren. Die LZ ist live dabei.
Im Leipziger Hotel Westin soll es zu einem antisemitischen Vorfall gekommen sein. Diesen schilderte der jüdische Rockmusiker Gil Ofarim am Dienstag, dem 5. Oktober, auf seinem Instagram-Account. Unter anderem die Jüdische Studierendenunion Deutschland, die Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (Linke) und der Beauftragte für Jüdisches Leben in Sachsen, Thomas Feist (CDU), reagierten bereits auf die Schilderungen. Dem Westin und dem Management von Ofarim liegen Anfragen der LZ vor.
Klingt sympathisch, ist mit journalistischen Grundsätzen aber nicht vereinbar: Ein MDR-Mitarbeiter hat für einen TV-Beitrag eine Videoaufnahme so manipuliert, dass auf einem Mikrofon plötzlich das „Bild“-Logo fehlt. Außerdem: Für eine Recherche zu privatem Waffenbesitz haben Leipziger Student/-innen den Deutschen Radiopreis gewonnen und im ersten Halbjahr gab es fast 100 antisemitische Straftaten in Sachsen. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 3. September 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
In Leipzig-Gohlis wird eine junge Israelin von ihrer Nachbarin daran gehindert, in das gemeinsame Mietshaus einzutreten. Die Angreiferin schreit sie zunächst an, dass sie Deutschland verlassen solle und die Polizei sie deportieren wird. Im weiteren Verlauf wird sie handgreiflich, versuchte sich gewaltsam Zugang zur Wohnung der jüdischen Person zu verschaffen, klingelte ununterbrochen und rief weiter antisemitische Statements durch den Hausflur.
Während in Dresden ein Islamist wegen eines tödlichen Messerangriffs im vergangenen Oktober zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, demonstrierten in Leipzig mehrere hunderte Menschen gegen Antisemitismus. Außerdem: Die Inzidenz ist in Leipzig wieder über 50 gestiegen; weitere Lockerungen verzögern sich demnach mindestens um einige Tage. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 21. Mai 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Schon seit Tagen beunruhigt mich der kriegerische Gewaltausbruch in Israel – und die offen antisemitischen Demonstrationen in Deutschland, zuletzt auch am vergangenen Samstag in Leipzig. Heute mahnte der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig, Küf Kaufmann, in der „Leipziger Volkszeitung“ mehr Unterstützung „aus der Mitte der Gesellschaft“ an. Das ist absolut berechtigt. Doch mit periodisch geäußerten Lippenbekenntnissen ist es nicht getan.
Die beiden Leipziger Hooligans, die 2019 einen senegalesischen Türsteher in Palma de Mallorca schwer verletzt hatten, wurden zu fünf Jahren auf Bewährung und 150.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt. In Leipzig fand indessen eine Demonstration gegen Antisemitismus statt, die auch einige Redebeiträge zum Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie umfasste. Außerdem: schmutzige Maskendeals bei der PARTEI und die Impfpriorisierung soll im Juni abgeschafft werden. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 17. Mai 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Der aktuelle Nahostkonflikt ist am Samstag, dem 15. Mai, auch in Leipzig angekommen. Mehrere hundert Menschen beteiligten sich an Israel-solidarischen und pro-palästinensischen Kundgebungen auf dem Augustusplatz, wobei letztere etwas besser besucht war. Mehrere Polizeiketten trennten die Teilnehmenden auf der Seite des Gewandhauses von den Teilnehmenden auf der Seite der Oper. Zumindest während der Kundgebungen gab es keine so schweren Konfrontationen, wie einige im Vorfeld erwartet hatten.
Erfreuliche Nachrichten im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie: Der anhaltende Abwärtstrend bei den Infektionszahlen bringt in Leipzig immerhin einen ersten Hauch an Normalität zurück. So dürfen Freisitze und Kultureinrichtungen schrittweise in einen vorsichtigen Betriebsmodus zurückkehren. Ins Bild passt auch die Meldung, wonach an einem Tag bundesweit über 1,3 Millionen Menschen ihre Erstimpfung erhielten. Woanders wächst indessen die Sorge, dass die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten auch in Mitteldeutschland zu Angriffen auf Juden und jüdische Institutionen führen könnte. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 14. Mai 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Mitte April 2021 klebten erstmals sauber ausgedruckte Zettel mit Beschimpfungen an einem Telekommunikations-Laden an der Eisenbahnstraße. Wer der Absender war, ist noch unbekannt. Aus welcher Szenerie er kommt und was er sagen wollte, hingegen nicht, denn „Systemhure“, „Schlafschaf“ und „Coronagläubiger“ war zu lesen. Am Montag den 10. Mai 2021 gab es dann einen „Nachschlag“, noch eine Spur schärfer, antisemitischer und verschwörungsgläubiger als zuvor. Laden-Mitarbeiter Kai hatte daraufhin genug und besuchte gestern die Demo, auf der solche Theorien geteilt, verbreitet und ausgesprochen werden. Und hielt am Montagabend eine Rede vor der „Bürgerbewegung Leipzig 2021“.
Ein antisemitischer Angriff in Leipzig und was das über den Umgang mit in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden sagt. Ein Gastbeitrag von Benjamin Damm am Tag der Befreiung: Während das deutsche Feuilleton diskutiert, welche Antisemitismus-Definition am „besten“ wäre, und ob man Israel dennoch „kritisieren“ dürfe, erfahren Jüdinnen und Juden in Deutschland immer wieder, wie sich diese „Kritik“ ganz konkret anfühlt. Der aktuellste Vorfall aus Leipzig verdeutlicht dies sehr drastisch.
Die Neuinfektionszahlen in Sachsen und Leipzig sinken langsam und die Impfquote liegt deutschlandweit bei nun fast einem Drittel, was Sachsens Ministerpräsident Kretschmer Anlass zur Verkündung eines „freien, dynamischen und fröhlichen“ Sommers gibt. Mehrere Bundesländer haben bereits angekündigt, Tourismusreisen bald wieder zuzulassen. Außerdem hat die sächsische Staatsregierung gemeinsam mit den jüdischen Gemeinden einen Leitfaden erstellt, der zum Ziel hat, antisemitische Straftaten konsequenter verfolgbar zu machen. Und die Stadt Leipzig will ein Grundstück in der Wolfgang-Heinze-Straße kaufen, wo unter anderem Sozialwohnungen entstehen sollen. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 5. Mai 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Man versteht ihn ja und auch seine Wut. Das Ausrufezeichen ist nicht ganz zufällig in den Titel von Sigmund Gottliebs Streitschrift „Stoppt den Judenhass!“ geraten. Sigmund Gottlieb, der immerhin mehr als 20 Jahre lang Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens war, ist wütend. Immer mehr antisemitische Vorfälle werden bekannt. Der versuchte Anschlag auf die Synagoge in Halle vor einem Jahr hat Gottlieb endgültig auf die Palme gebracht.
Die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland hat abgenommen, aber es gibt ein dauerhaft hohes Niveau bei rechtsextremen Einstellungen. Zu beobachten ist zudem eine „Radikalisierung und Enthemmung unter extremen Rechten“. Das sind zentrale Ergebnisse der repräsentativen „Leipziger Autoritarismus-Studie“. Prof. Dr. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig präsentierten die Studienergebnisse am Mittwoch, 18. November, in der Bundespressekonferenz in Berlin.
Mauscheln geht gar nicht und Schachern schon gar nicht. Und dabei sind es zwei Lieblingsworte der deutschen Schlagzeilen-Macher. Zwei, die sie besser nicht mehr benutzen sollten. Und wenn sie Ronen Steinkes kleinen Essay gelesen haben, wissen sie auch, warum. Steinke ist selbst Journalist bei der „Süddeutschen Zeitung“. Und er weiß, wie gedankenlos wir mit Lehnworten aus dem Jiddischen umgehen.
Ab dem kommenden Montag, 20. April, wird es einige Lockerungen in Sachen Coronaschutz geben. Geschäfte sollen teilweise wieder öffnen; zwei Wochen später auch Schulen und Friseure. Die Kontaktverbote bleiben jedoch mindestens bis zum 3. Mai bestehen. Die genauen Regelungen für Sachsen dürften bald folgen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Mittwoch, den 15. April 2020, in Leipzig und darüber hinaus wichtig war.
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 72, seit 25. Oktober im HandelIhr Ministerpräsident in spe ist entsetzt. Von einer Tat, bei der nicht klar ist, ob die Dummheit des Angreifers oder die Hysterie der Menschen in den Stunden nach dem Anschlag das bedenklichere Moment darstellt.
Waren die Morde und der Angriff auf die Synagoge in Halle/Saale ein „Alarmzeichen“, wie die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer meinte? Nein, das offensichtlich beabsichtigte Massaker in der Hallenser Synagoge am Feiertag Jom Kippur ist der dramatische Tiefpunkt einer Entwicklung, die seit mindestens drei Jahrzehnten anhält: das Wachsen des Rechtsextremismus, der wesensmäßig im Antisemitismus verankert ist, und seine Verleugnung bzw. Verdrängung („Die Sachsen sind immun gegen den Rechtsextremismus“, Kurt Biedenkopf).
In einer umfangreichen Erklärung hat sich der Stadtrat am Mittwoch, den 26. Juni, „gegen jeden Antisemitismus“ positioniert. Fast alle Stadträte stimmten einem gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Grünen und Freibeutern zu. Auch ein Antrag unter dem Titel „Kein Platz für Antiromaismus in Leipzig“ wurde angenommen. Die AfD stimmte beiden Anträgen zu, relativierte in einer Rede jedoch den Antisemitismus im Nationalsozialismus.
VideoLeipzig, Felsenkeller, kleiner Saal. Es ist Freitagabend, kurz vor 18 Uhr, ein lauer Frühlingswind fährt den zahlreichen Besuchern unter die Nase, die auf Einlass ins „Naumann´s“ hoffen. Der Verein des Erich-Zeigner-Hauses hatte geladen, um am 70.Todestag (5. April 1949) des ersten Leipziger Oberbürgermeisters einen besonderen Gast, mit Dr. Eva Umlauf eine außergewöhnliche Frau zu begrüßen. Ein besonderer Abend, so unterstrichen einhellig Henry Lewkowitz, Vorsitzender des Erich-Zeigner-Hauses e.V. und Dr. Nils Franke, Historiker, die zu erwartende Stimmung. Gespannt und auch betroffen, schmunzelnd ab und zu und dann wieder nachdenklich sollte sie auch werden.
In Leipzig hat es am vergangenen Wochenende einen offenbar rassistisch motivierten Angriff gegeben. Mehrere Männer sollen einen Mann aus Westafrika beleidigt und geschlagen haben. Es ist nur ein Beispiel alltäglicher rechter Gewalt in Sachsen. Die Zahlen der Opferberatungsstelle RAA zeigen, dass rechte Gewalttaten deutlich zunehmen. Im vergangenen Jahr gab es dabei einen homofeindlichen Mord.
Natürlich ist es ein mediales Problem, wenn die Themen rechtsradikaler Parteien nun seit Jahren den öffentlichen Diskurs bestimmen. Erst das schafft den Hintergrund dafür, dass immer mehr Menschen glauben, man müsse ja nun mal wieder was sagen dürfen. Oder es sei akzeptabel, etwas gegen Flüchtlinge zu haben, zu sagen oder zu tun. Und da man da ja schon auf chauvinistischen Pfaden ist, sind antisemitische Übergriffe Teil dieser Melange. Das ist auch in Sachsen längst nachweisbar.
Seit November läuft ein Antrag durchs Verfahren im Stadtrat, den gleich drei Fraktionen zusammen eingereicht haben: CDU, SPD und Grüne. Und den man – vom Sinn her – sofort unterschreiben könnte: „Gegen jeden Antisemitismus“. Aber drei Stadträt/-innen meinen: Da fehlt noch was. Und sie haben ebenfalls recht.
Nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen wunderten sich ja die Zeitungskommentatoren landauf landab darüber, dass ausgerechnet die Grünen so zugelegt haben, rätselten über den „Verfall der Volksparteien“ und warfen den Grünen gar Beliebigkeit vor. Aber wenn man die Wähler selbst fragte, wurde deutlicher, dass die Grünen gerade deshalb Zuspruch bekamen, weil sie – anders als die „Volksparteien“ – klare Kante gegen Ausländerfeindlichkeit zeigten.
Ob die „Zeit“ mit ihrer Behauptung recht hat, „40 Prozent der Deutschen können sich ein autoritäres Regime vorstellen“, bezweifle ich. Da verwechselt die flotte Zeitung wohl den autoritären Charakter mit der Befürwortung eines autoritären Regimes. Und sie übersieht mal wieder die Quellen, die Menschen so empfänglich machen für autoritäre Botschaften. Denn der autoritäre Charakter ist nun einmal nicht gleich ein Nazi, aber nur zu gern ein Untertan.
LZ/Auszug aus Ausgabe 54Seit Frühjahr 2016 handelt ein Leipziger Verlag mit Nachdrucken nationalsozialistischer Hetzschriften (LZ berichtete in der November-Ausgabe 2016). Das Sortiment umfasst unter anderem Hitlers „Mein Kampf“, Werke des NS-Ideologen Alfred Rosenberg und antisemitische Kinderbücher. Wenngleich die Staatsanwaltschaft seit 2016 ermittelt, kann dessen Eigentümer sein Treiben unbehelligt fortsetzen.
Rund 150 Menschen haben sich gestern am 11. April am “Marsch des Lebens” zum Jom HaShoa („Tag der Shoah“) in Leipzig beteiligt. Bei strömendem Regen und Hagel liefen sie vom Richard-Wagner-Platz bis zum Marktplatz. Dort wurde bei einer öffentlichen Kundgebung den Opfern des Holocaust gedacht und vor der Aktualität der Gefahr durch Antisemitismus gewarnt. Der Marsch verlief weitestgehend frei von Störungen. Zweimal hatten sich drei junge Männer dem Zug genähert, die Parolen “Freiheit für Israel” und “Scheiß Israel” skandiert und sich dabei selbst gefilmt. Da sie sich jedoch schnell wieder entfernten, blieben die Aktionen ohne Folgen für den Ablauf der Demonstration.
Ein Antisemit als Friedensbotschafter? Wenn es nach dem Willen der Ökumenischen Friedensdekade geht, soll es genau darauf in diesem Jahr hinauslaufen. Der von einem Gericht als „völkisch-antisemitisch“ eingeschätzte Dresdner Kabarettist Uwe Steimle soll im November die Schirmherrschaft der diesjährigen Friedensdekade übernehmen. In einem Interview rief er kürzlich zu einem „Marsch auf Berlin“ auf, um die Politiker im Reichstag „auszuhungern“. Die Öffentlich-Rechtlichen bezeichnet Steimle als „Propagandamedien“.
Für Freikäufer„Während der Lektüre erschrak ich“, schreibt Franziska Neubert. „Arthur Miller beschreibt präzise den ungeheuerlichen und gesellschaftlich akzeptierten Antisemitismus in der amerikanischen Mittelschicht in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in den USA.“ Franziska Neubert hat Millers Roman illustriert, der sich im Jahr 2017 so gegenwärtig liest, dass man jede Menge Grund hat zu erschrecken.
Am Nachmittag demonstrierten circa 60 Personen gegen das 500. Martin-Luther-Jubiläum und thematisierten den Lutherischen Antisemitismus. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Partei Die PARTEI. Der Demonstrationszug zog ab 13 Uhr vom Connewitzer Kreuz zum Neuen Rathaus. Zentrale Forderung war die Umbenennung des Martin-Luther-Rings in Martin-Sonneborn-Ring.
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 37Wie kann man in heutigen Zeiten als Fan des Dritten Reiches Hitlers „Mein Kampf“ neu herausbringen, Alfred Rosenbergs NS-Schriften vertreiben und weitere antisemitische Hetzschriften als Nachdrucke im Netz verkaufen? Offenbar, indem man in den Produktbeschreibungen Bücher wie „Judas der Weltfeind“ oder „Das Buch Isidor“ vom ehemaligen Reichspropagandaminister Joseph Goebbels mit schelmischen Worten begleitet und sich vor allem vom Inhalt distanziert.
Der Farbanschlag auf die Ausstellung zur Kriegsfotografin Gerda Taro sorgte weit über Leipzig hinaus für Schlagzeilen und Bestürzung. Dank einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne sind die 21 Infotafeln nun wieder sichtbar.
Ist "Mein Kampf" gefährlich? Werden die Deutschen wieder alle zu Nazis, wenn im Januar möglicherweise Berge von Neuauflagen von Hitlers Kampfschrift in die Buchläden kommen? Denn dann läuft das Urheberrecht für das Monsterbuch des Herrn Hitler aus, der sich am 30. April 1945 das Leben nahm. Dann kann auch der Freistaat Bayern die Veröffentlichung nicht mehr unterbinden.
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