Ein Unfall eines LKW mit einer Straßenbahn legte heute den Straßenverkehr rund um den Roßplatz lahm. Gegen Antisemitismus an der Universität Leipzig demonstrierte das neue Bündnis „Fridays For Israel“. Das Völkerschlachtdenkmal ist bundesweit bekannt und bereitet ein neues Angebot vor – und die Bahn legt der GDL ein neues Angebot vor. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 19. Januar 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Roßplatz: Laster knallt in Straßenbahn

Mitten auf dem Innenstadtring hat es am Nachmittag gekracht. Dabei ist ein Lastkraftwagen beim Abbiegen mit einer Straßenbahn kollidiert. Die Wucht war stark genug, um die Straßenbahn aus den Gleisen zu heben. Rettungswagen und Feuerwehr waren vor Ort. Es gab erhebliche Verkehrseinschränkungen, da zahlreiche Bahnen diesen zentralen Punkt nicht mehr passieren konnten.

Demo: „Fridays For Israel“ mit erster Kundgebung

Unter dem Motto “Gemeinsam für Toleranz, Respekt und Solidarität! Am Israel Chai!“ versammelten sich heute knapp 50 Personen zur ersten Kundgebung von Fridays For Israel (FFI) am Augustusplatz. Die Hochschulgruppe wurde zum Jahresanfang von drei Studenten der Universität Leipzig gegründet, um sich gegen Antisemitismus an der Hochschule einzusetzen.

Da es an mehreren Universitäten in ganz Deutschland, darunter Leipzig, zuletzt antisemitische Übergriffe gegeben habe, wie Konstantin Himmel (Junges Forum DIG Leipzig) erklärte, sei es der Gruppe wichtig gewesen, hier vor Ort Präsenz zu zeigen. Oskar Teufert forderte für die Uni einen Antisemitismus-Beauftragten und spürbare Konsequenzen für antisemitische Äußerungen Studierender.

Befragung: 55 Prozent der Deutschen kennen das Völkerschlachtdenkmal

Das Völkerschlachtdenkmal wird nach der Buchmesse am zweithäufigsten spontan mit Leipzig in Verbindung gebracht – und 90 Prozent der Besucher bewerten das Besuchserlebnis im Denkmal mit gut oder sehr gut. Das hat eine vom Dezernat Kultur und der Stiftung Völkerschlachtdenkmal beauftragte deutschlandweite Publikumsbefragung ergeben, die heute präsentiert wurde.

Die Sanierung des 1913 eingeweihten Bauwerks soll im Laufe dieses Jahres endgültig abgeschlossen werden. Dann soll das Angebot für Besucher und Geschichtsinteressierte deutlich erweitert werden. Hierfür wird derzeit ein neuer Grundsatzbeschluss des Stadtrates vorbereitet, der die weitere Erhaltung und Entwicklung des Denkmals als dauerhafte gemeinsame Aufgabe festschreiben und die Stiftung beauftragen soll, ein Konzept für die erlebnis-, bildungs- und nachhaltigkeitsorientierte Nutzungserweiterung vorzulegen.

Völkerschlachtdenkmal. Foto: Marko Hofmann
Völkerschlachtdenkmal. Foto: Marko Hofmann

Noch ein paar Zahlen aus der Befragung: So kennen 55 Prozent der bundesweit Befragten das Völkerschlachtdenkmal. In Ostdeutschland ist es das bekannteste Leipziger Bauwerk, in Westdeutschland das zweitbekannteste hinter der Nikolaikirche. 83 Prozent der Befragten halten die Erinnerung an die Völkerschlacht und das Thema Krieg und Frieden für wichtig.

57 Prozent aller Befragten, die schon einmal in Leipzig waren, haben das Denkmal besucht. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei eineinhalb Stunden. 2023 kamen 290.000 Besucher ins Denkmal und 96.000 weitere in das angeschlossene Forum 1813, womit das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht ist.

Tarifstreit: Die Bahn legt der GDL ein neues Angebot vor

Auch in Leipzig hatte am 10. Januar die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zum Streik aufgerufen. Nach zuletzt gescheiterten Verhandlungen hatte sie die Bahn AG aufgefordert, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen.

Heute legte die Bahn nun ein neues Angebot vor. Dieses beinhalte nach eigenen Angaben Lohnerhöhungen von insgesamt 13 Prozent und eine 37-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Laufzeit des Vertrages solle 32 Monate betragen.

Die Kernforderungen der GDL hingegen lauten: 555 Euro mehr Monatsverdienst, eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro und eine 35 Stunden-Woche. Zudem solle der Tarifvertrag eine Laufzeit von nur 12 Monaten haben.

Der 19. Januar im historischen Rückblick

Im Jahr 1838 wurde der Mainzer Carneval-Verein (MCV) gegründet. Damit war er der erste in der Stadt und übernimmt seitdem die Organisation der Mainzer Rosenmontagsumzüge.

1978 lief in Emden der letzte VW Käfer aus europäischer Fertigung vom Band. Unter anderem in Mexiko wurde das Modell aber weiterhin produziert. Erst im Juli 2003 war endgültig Schluss mit der Herstellung des Kultwagens, der es insgesamt auf 21,5 Millionen Fahrzeuge brachte.

1999 hat das deutsche Bundesarbeitsgericht in einem Grundsatzurteil bestätigt, dass ein generelles Rauchverbot am Arbeitsplatz rechtmäßig ist. Und 2007 fegte der Orkan Kyrill über Europa. Er kostete 47 Menschen das Leben und richtete Schäden in Milliardenhöhe an.

Worüber die LZ heute außerdem berichtet hat:

GEW kritisiert Kultusminister Piwarz: Eine Studie zur Überlastung der sächsischen Lehrer gibt es schon

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Was heute noch wichtig war: Der Bundestag hat eine Reform des Staatsangehörigkeitsrechts beschlossen. Damit soll eine Einbürgerung nun nach fünf Jahren möglich werden und nicht erst nach den bisher acht Jahren.

Die Spediteure demonstrierten in Berlin gegen eine höhere LKW-Maut und CO2-Abgabe. Mit mehreren hundert Fahrzeugen hatten sie daher die Straßen rund um die Siegessäule blockiert.

In Hamburg platzte der Protest gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke aus allen Nähten. Rund 10.000 Menschen waren am Jungfernstieg erwartet worden, gekommen sind aber um die 100.000! Es war so voll, dass die Demo aus Sicherheitsgründen vorzeitig beendet werden musste.

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