Der Freistaat Sachsen unterstützt bis Ende 2023 das Modellprojekt „Eigene Wohnung“ der Stadt Leipzig - ein Projekt der Wohnungslosenhilfe nach dem Hilfsansatz „Housing First“. Insgesamt werden 111.000 Euro dafür aus dem Sächsischen Landeshaushalt zur Verfügung gestellt.

Nach dem Ansatz „Housing First“, der ursprünglich in den USA entwickelt wurde, sollen obdachlose Personen in eine eigene Wohnung mit Mietvertrag vermittelt werden, ohne dass eine Teilnahme an Therapien oder Abstinenz eine Bedingung sind. Die Hilfe soll personenzentriert entwickelt und der gesamte Prozess durch soziale Maßnahmen intensiv begleitet werden.

Bei der Vereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt handelt es sich um eine erste Maßnahme zur Umsetzung der im Koalitionsvertrag 2019-2024 vorgesehenen Begleitung der kommunalen Ebene bei präventiven Ansätzen in der Wohnungslosenhilfe.

Ziel der mit der Stadt Leipzig getroffenen Vereinbarung ist die Entwicklung eines sächsischen Handlungsleitfadens für andere am Hilfsansatz „Housing First“ interessierte Kommunen auf der Grundlage der Erfahrungen der Stadt Leipzig in den kommenden beiden Jahren. Für die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Projektes wurde die Beauftragung eines geeigneten wissenschaftlichen Instituts durch die Stadt Leipzig vereinbart. Im Gegenzug unterstützt der Freistaat anteilig die für die Umsetzung des Vorhabens zuständige Koordinierungsstelle der Stadt Leipzig.

„Mit der Entwicklung dieses Handlungsleitfadens zum Hilfsansatz „Housing First“ stellen wir den sächsischen Kommunen künftig eine praktische Arbeitsgrundlage für die Entwicklung eigener Projekte der Wohnungslosenhilfe zur Verfügung“, sagt Sozialministerin Petra Köpping zum Abschluss der Vereinbarung. „Es war uns wichtig, den Leitfaden auf der Basis von Erfahrungen in einer sächsischen Kommune entwickeln zu lassen.“

Empfohlen auf LZ

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar