Lebensretter zwischen Kunstblut und Trümmern: Am Samstag, 18. September, wird es ernst für etwa neunzig ehrenamtliche Sanitäter und Helfer. Auf sie wartet ein „Einsatz“, der von einer echten Katastrophe kaum zu unterscheiden ist. Im Leipziger Süden dürfen die Frauen und Männer beweisen, was sie als Katastrophenschützer theoretisch und vor allem praktisch drauf haben.

Auf dem Gelände des DTEC (Disaster Training and Education Center) in Wiederau bei Leipzig stehen auf 100.000 Quadratmetern unter anderem Autowracks, Trümmerstrecken, diverse Gebäude und eine Straßenbahn zur Verfügung. Durch Pyrotechnik und eine lautstarke Audioanlage lassen sich hier alle vorstellbaren Szenarien simulieren. Eine wichtige Rolle bei der Übung spielen ausgebildete Darsteller, die Verletzte mimen und dafür täuschend echt mit falschen Wunden geschminkt werden.

Die ehrenamtlichen Sanitäter wissen vorher nicht, was genau auf sie zukommt. Sie müssen die Lage – wie im wahren Leben – blitzschnell einschätzen und dennoch einen kühlen Kopf bewahren, um alle Verletzten bestmöglich zu versorgen. Dabei werden die Katastrophenschützer von erfahrenen Ausbildern beobachtet, die den Einsatz fachgerecht auswerten.

„Für unsere Einsatzkräfte ist so eine Übung auf jeden Fall etwas Besonderes“, sagt, Lars Biederbeck, Fachbereichsleiter Einsatzdienste im Landesverband Sachsen. Denn Katastrophen sind kein Alltag in Deutschland. Wenn sie aber passieren, müssen die Einsatzkräfte im Training sein. Die Übungen erinnern die ehrenamtlichen Frauen und Männer auch daran, wie psychisch belastend das Retten in plötzlichen Katastrophenfällen mit vielen Verletzten oder sogar Toten sein kann. „Wichtig ist für die eingesetzten Kollegen, Psychohygiene zu betreiben, um zu verarbeiten, was sie erlebt haben“, so Biederbeck.

Welches Katastrophenszenario genau am 18. September geübt wird, ist noch ein Geheimnis, um den Sinn der Übung nicht zu gefährden.

Nach Trainings am Vormittag beginnt der Hauptteil der Übung am Nachmittag um 15 Uhr.

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