Während der Videoschaltkonferenz des Bundeskanzlers mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Bundesländer vom 07. Januar 2022 kam es zu verschiedenen Beschlüssen, die für die in der IHK zu Leipzig organisierten über 67.600 Unternehmen von existenzieller Bedeutung sind.

Dazu äußert sich Kristian Kirpal, Präisdent der IHK zu Leipzig, als oberster Interessenvertreter der regionalen Wirtschaft mit folgenden Sätzen:

„Mit Blick auf die Ergebnisse der Bund-Länder-Konferenz und die anstehende Neufassung der sächsischen Corona-Schutz-Verordnung wenden wir uns kategorisch gegen eine weitere Verschärfung der Regeln, insbesondere für den Zugang zu gastronomischen Einrichtungen. Die als „Lockerung“ verkaufte 2GPlus-Regelung für die Gastronomie kommt in der Realität einem echten Lockdown gleich. Wenn diese Regel kommt, ist das der Todesstoß für viele weitere Gastronomiebetriebe.

Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des DEHOGA-Bundesverbands zur wirtschaftlichen Lage gastgewerblicher Betriebe zeigen bereits jetzt katastrophale Auswirkungen der seit Wochen geltenden 2G oder 2GPlus-Zugangsregelungen, Kontaktbeschränkungen, Veranstaltungsverbote sowie Sperrzeitregelungen. Demnach beläuft sich der Umsatzrückgang für das Gesamtjahr 2021 im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau auf durchschnittlich 41 Prozent.

56 Prozent der Unternehmer sehen ihren Betrieb aktuell in seiner Existenz gefährdet. Vor diesem Hintergrund fordern wir zudem die Rückkehr der Deckung der gesamten Sozialversicherungsabgaben im Rahmen des Kurzarbeitergeldes sowie die Aussetzung der Sperrzeit von drei Monaten, wenn ein Betrieb 24 Monate ununterbrochen Kurzarbeitergeld bezogen hat.“

Weiterhin möchte Kristian Kirpal den Blick der Öffentlichkeit auf die Unternehmen anderer Branchen richten: „Wir sollten dringend an die Reisebüros und die Busreiseveranstalter, Freizeitunternehmen und Fitnessstudios denken. Diese befinden sich praktisch seit Wochen im Lockdown.“

Anschließend formuliert Kirpal, selber erfolgreicher Unternehmer, in aller Deutlichkeit: „Überdies erwarten wir von der sächsischen Staatsregierung, dass Reisebüros und Versicherungsagenturen ab 14.01.2022 wieder öffnen können.“

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