Mit der Einordnung separater Fahrradspuren auf dem Dittrichring ist eine weitere Stufe in der Umsetzung der Mobilitätsstrategie 2030 erreicht. Zugleich soll damit dem Sicherheitsgefühl der Radfahrerinnen und Radfahrer stärker entsprochen werden. Die Markierungsarbeiten auf dem westlichen Promenadenring haben heute begonnen.

Oberbürgermeister Burkhard Jung sagt: „Wir nehmen es mit der Verkehrswende in Leipzig ernst und zeigen nun auf diesem Ringabschnitt, dass der Straßenraum allen Verkehrsteilnehmern gehört. Die Dominanz des Autos wirkt hier aus der Zeit gefallen.“

Baubürgermeister Thomas Dienberg ergänzt: „Mit dem Beschluss des Nachhaltigkeitsszenarios hat der Stadtrat das Ziel vorgegeben, den Kfz-Verkehr in Leipzig zu reduzieren. Wir wollen die Rahmenbedingungen für den Fuß- und Radverkehr verbessern, damit der Umstieg vom Auto leichter fällt. Das bedeutet aber, dass wir den Radfahrerinnen und Radfahrern mehr Angebote machen und ihnen vor allem eine sichere Infrastruktur bieten müssen. Und diese endet nicht am Innenstadtring.“

Um die Verkehrseinschränkungen so gering wie möglich zu halten, werden in den kommenden Wochen die Fahrradspuren im laufenden Verkehr markiert und die Arbeitsbereiche jeweils schrittweise abgesperrt. Konkret wird zunächst auf der äußeren Fahrspur der Radfahrstreifen von der Bosestraße bis zur Straße Alter Amtshof weitergeführt. Hierfür entfällt jeweils eine Fahrspur für den Kfz-Verkehr.

Der Radfahrstreifen wird zudem hinter der Kreuzung Martin-Luther-Ring/Karl-Tauchnitz-Straße über ein kurzes Stück hinweg fortgesetzt. Anschließend wird eine Radspur auf der inneren Fahrspur vor dem Neuen Rathaus bis hin zum Museum in der Runden Ecke markiert. Um die Radfahrstreifen auf dem Promenadenring besonders auszuweisen, werden die allein für den Radverkehr bestimmten Flächen zwischen den weißen Markierungen nachfolgend grün eingefärbt.

In einigen kurzen Abschnitten wird der Radverkehr weiter im Mischverkehr, also zusammen mit den Kfz, geführt. Der Grund dafür ist die Notwendigkeit von ausreichend Aufstellflächen vor den Ampeln, um weitreichende Rückstaus zu vermeiden. Dies ist der Fall von der Rudolphstraße bis zur Kreuzung Martin-Luther-Ring/Karl-Tauchnitz-Straße sowie zwischen Alter Amtshof und Rudolphstraße.

Auch die innere Fahrspur vor der Kreuzung Thomaskirchhof wird als kombinierte Spur für Fahrrad- und Kfz-Verkehr eingerichtet. Im Mischverkehr werden jeweils neuartige Radpiktogramme aufgebracht, die die gemeinsam genutzte Fahrbahn kennzeichnen sollen.

International sind diese Zeichen als Sharrows bekannt, eine Kombination aus „Teilen“ (Share) und „Pfeil“ (Arrow). Sie sollen die Aufmerksamkeit auf die Radfahrerinnen und Radfahrer lenken und diesen die Fahrlinie vorgeben. Die Markierungs- und Beschilderungsarbeiten sollen im Juni abgeschlossen sein und kosten rund 150.000 Euro.

Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts war der Promenadenring vor knapp einem Jahr erstmals seit 1975 wieder für den Radverkehr geöffnet worden. Dieser Öffnung waren komplexe Planungsprozesse vorausgegangen, etwa mit den LVB, der Polizeidirektion und der AG Rad. Auch bauliche Anpassungen waren nötig. Perspektivisch sollen die neuen Radverkehrsanlagen auf der Harkortstraße in den Süden fortgeführt werden.

Auch der nördliche Ring soll eine Markierung erhalten. Dabei umfasst die Planung den ersten Abschnitt bis zur Kurt-Schumacher-Straße, sowie einen von der Kurt-Schumacher-Straße über die Gerber- bis zur Löhrstraße. 2023 soll zudem die Planung des Abschnitts vom Augustus- bis zum Rossplatz auf der inneren Fahrspur vorangetrieben werden.

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