Zum geplanten Modellprojekt in Leipzig für einen Reparaturbonus erklärt der verbraucherschutzpolitische Sprecher der Linksfraktion, Franz Sodann: „Ich freue mich darüber, dass wir dieses Thema erfolgreich auf die Agenda gesetzt haben und offenbar wenigstens Teile der Staatsregierung der Auffassung sind, dass ein Reparaturbonus auch in Sachsen sinnvoll wäre.

Allerdings frage ich mich, wozu es angesichts der Erfahrungen etwa in Thüringen noch einen Modellversuch braucht. Ich befürchte, dass das Thema damit verschleppt wird. Der Bonus muss endlich für ganz Sachsen eingeführt werden!

Die Vorteile des Reparaturbonus, den auch das Handwerk fordert, liegen auf der Hand: Nutzbare Geräte blieben erhalten, arme Menschen bekämen Hilfe, die Umwelt und die Reparaturbetriebe würden profitieren. Ich freue mich natürlich für die Menschen in Leipzig, die den Modellversuch nutzen können. Es ist aber ein klares Versagen, dass die Landesregierung den Bonus immer noch nicht landesweit einführen will.

Gerade bei etwas älteren Geräten scheinen die Reparaturkosten im Vergleich zum Neukauf oft unverhältnismäßig hoch zu sein. Also schrecken viele Verbraucherinnen und Verbraucher vor einer Reparatur zurück. Gleichzeitig werden viele Ressourcen verschwendet, wenn massenhaft Altgeräte im Schrott landen, obwohl sie ertüchtigt werden könnten.

Das Europäische Umweltbüro hat ausgerechnet, dass die Verlängerung der Nutzungsdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones um nur ein Jahr im EU-Raum rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen würde. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von zwei Millionen Autos.“

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