Am 12. April 1945, also sechs Tage bevor amerikanische Truppen Leipzig befreiten, fand eines der letzten Massaker im Umland von Leipzig statt. Dabei wurden 53 Häftlinge unterschiedlichster politischer Richtung und Nationalitäten in ein Waldstück nahe Lindenthal von der SS und der Gestapo verschleppt und ermordet.

Darunter befanden sich auch die Widerstandskämpfer Paul Küstner und Alfred Kästner, sowie acht weitere deutsche Häftlinge. Des Weiteren wurden 24 sowjetische, 7 polnische, 6 tschechische, zwei französische und ein amerikanischer Gefangener getötet.

Dieses Verbrechen zeigt eindringlich auf, wie tief der Vernichtungswillen im Nationalsozialismus und in Deutschland verankert war. Trotz aussichtsloser militärischer Lage und der absehbaren totalen Niederlage wurde bis zuletzt an der Vernichtung all derer gearbeitet, welche nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten passten.

Um an diese Gräueltaten zu erinnern sowie dafür einzustehen, dass so etwas nie wieder geschehen soll, lädt die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Leipzig am 12. April, um 15.45Uhr dazu ein, sich am Karl Marx Platz in Lindenthal zu treffen, gemeinsam zum Mahnmal zu gehen und dort den Opfern würdig zu gedenken.

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