Leipzigs Hilfsbereitschaft im Angesicht der Massenflucht aus der Ukraine ist riesig. Organisationen wie „Leipzig helps Ukraine“, die Bahnhofsmission, die Johanniter und das THW empfangen die geflüchteten Menschen am Hauptbahnhof und übernehmen die Erstversorgung. Unter anderem das LinXXnet vermittelt Wohnraum.

Ein Helfernetz von 180 Ärzt/-innen kümmert sich um medizinische Hilfe. Nach einem Hilferuf hat das – eigentlich nicht zuständige – Gesundheitsamt einen ‚MedPoint‘ in Bahnhofsnähe eingerichtet, der am letzten Freitag eröffnet wurde.

„Diese unkomplizierte Hilfe brauchen wir auch bei der sozialen Versorgung der noch nicht Registrierten. Wir wünschen uns:

  • Hilfefonds für Quartiergeber/-innen
  • Unterstützung für die Essenshilfe durch Initiativen  
  • Tagesaktualisierte Informationen auf der Webseite
  • Konkrete weitere Hilfestellungen und unkomplizierte Lösungen für die Hilfesuchenden

Besonders die Leistungen der Stadt und der Mitarbeitenden wollen wir würdigen. Viele sind seit Monaten nicht an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz. Erst die Bewältigung der Pandemie und nun die Unterstützung im Ankommenszentrum. Wir erwarten daher von der Stadtspitze, die Mitarbeitenden mit zusätzlichen Helfer/-innen – ob auf Honorarbasis oder befristet angestellt – zu entlasten.  Mit den Pandemiehelfer/-innen hat die Stadt gezeigt, wie sie kurzfristig Personal beschaffen kann. Diese Entscheidung muss auch jetzt getroffen werden.

Mit dem Vernetzungstreffen Ukrainehilfe des Referates für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt hat die Stadt ein entschiedenes Angebot an die Zivilgesellschaft gemacht. Fortgesetzt gibt es jetzt eine enge Abstimmung in Form von Jour fixes mit den zivilgesellschaftlich Aktiven. Wir erwarten, dass auch in anderen Kontexten wie beispielsweise dem Katastrophenschutz die Zusammenarbeit mit zivilen Freiwilligen eng abgestimmt wird. Ohne das Engagement der Freiwilligen hätte die Stadt die Ankunft der Geflüchteten nicht so bewältigen können.

Der Krieg in der Ukraine ist eine Zäsur, historisch für die Freiheit und Demokratie Europas, lokal eine Zeitenwende in der Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft.  Die Stadtverwaltung ist gut beraten, die Beteiligung der Zivilgesellschaft zu verstetigen. Dazu braucht es bessere Kommunikation, enge Abstimmung und echte Beteiligung.“

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