Rund 100 Menschen der Gruppe „Kohle erSetzen!“ blockieren zurzeit die nördliche Hauptzufahrt zum Tagebau Garzweiler. Wo sonst minütlich Lastwagen die Grube anfahren, stört jetzt eine Sitzblockade den reibungslosen Betriebsablauf des Tagebaus. Die Aktivist/-innen möchten ein deutliches Zeichen setzen gegen die Zerstörung von Lützerath und den weiteren Abbau von Braunkohle für den Profit von RWE. Die heutige Aktion ist eingebettet in vielfältige Aktionen rund um die Räumung von Lützerath. Die Sitzblockade dauert weiter an, die Polizei ist vor Ort.

„Wir sind heute hier, weil die Kohle unter Lützerath im Boden bleiben muss!“, sagt Johanna Inkermann, Pressesprecherin von Kohle erSetzen!. „Auch wenn Lützerath geräumt ist, ist unser Kampf für eine klimagerechte Energieversorgung noch lange nicht vorbei. Jede Tonne Kohle, die abgebaggert wird und jede Tonne CO2, die ausgestoßen wird, ist eine zu viel. Deswegen blockieren wir mit unseren Körpern den Betrieb des zerstörerischen Tagebaus.“

Die Aktivist/-innen solidarisieren sich mit den den Menschen, die sich teils monatelang schützend vor Lützerath gestellt haben. Sie kritisieren die Räumung des Dorfes, bei der die NRW-Landesregierung zum Erfüllungsgehilfen von RWE geworden sei: „Der brutale Polizeieinsatz gegen Klimaschützer/-innen in Lützerah hat Menschenleben gefährdet. In einem noch viel größeren Ausmaß gefährdet die voranschreitende Klimakrise das Leben von Millionen von Menschen. Wir können nicht einfach tatenlos zusehen, wie die Klimakrise hier vor unserer Haustür immer weiter befeuert wird.“, betont Inkermann.

Die Aktivist/-innen fordern mit ihrer Aktion Zivilen Ungehorsams die NRW-Landesregierung dazu auf, RWE die Genehmigung zum Abbaggern der Kohle zu entziehen. Es brauche jetzt einen bundesweiten Kohleausstieg im Rheinland, der Lausitz und dem Mitteldeutschen Revier, der mit der 1,5-Grad-Grenze vereinbar ist. Für die Einhaltung der Klimaziele ist die Menge der insgesamt verbrannten Kohle entscheidend – und nicht allein das Ausstiegsjahr.

Kohle erSetzen! ist Teil des Aktionsbündnisses „Lützerath unräumbar“, das für heute zu Aktionen aufgerufen hatte. Die Gruppe hat schon 2017 und 2019 Sitzblockaden im Rheinischen Braunkohlerevier durchgeführt, auch in Zusammenarbeit mit Bewohner/-innen der Garzweiler-Dörfer von der Initiative „Alle Dörfer bleiben“.

Für Rückfragen und Interviews (auch vor Ort) stehen wir gerne zur Verfügung: Lasse Sommer, +491630085934

Twitter: https://twitter.com/Kohle_erSetzen

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