Am Donnerstag, den 02.03.2023 ab 7:40 Uhr blockierten Unterstützer/-innen der Letzten Generation die Kötzschenbroder Straße am ElbePark, um auf die fehlende Geschwindigkeit beim Klimaschutz hinzuweisen. Sie fordern von der Bundesregierung mehr demokratische Mitbestimmung in Form eines Gesellschaftsrates. Darin soll nicht die Letzte Generation, sondern zufällig geloste Bürgerinnen und Bürger entscheiden.

Aktuell hält sich Deutschland laut Expertenrat für Klimafragen nicht an das völkerrechtlich bindende Pariser Klimaschutzabkommen. Wir brauchen einen Maßnahmenkatalog, um die Klimakrise zu bremsen. Während das reichste 1 Prozent der Bevölkerung mit seinen Reichtümern schon heute Notfallpläne anlegt für den Tag, wenn Hunger und Kriege eintreten – sich Bunker baut in Neuseeland – sind wir 99 Prozent darauf angewiesen, dass der Staat Vorsorge trifft, um der Klimakrise zu begegnen.

Der Physiker Christian Bläul, 41, wird sich bei winterlichen Temperaturen mit Fuß an die Straße kleben und meint: „Reiche Menschen in Deutschland sind für weit mehr CO₂-Emissionen verantwortlich als Haushalte mit geringem Einkommen. Die sozioökonomisch untersten 40 % der Bevölkerung emittieren weniger als von den Pariser Klimazielen vorgegeben. Es ist Aufgabe der Bundesregierung, uns mit Steuern und Regeln zu einer CO₂-neutralen Zukunft zu leiten. Meine Vision ist eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, die alle unsere Bedürfnisse im Überfluss befriedigt – nicht nur die der aktuell Reichen.“

Die Letzte Generation bricht die Proteste in Dresden ab, sobald der Dresdner Oberbürgermeisters Herr Hilbert sich positiv für einen Gesellschaftsrat auf Bundesebene zum Thema Klima ausspricht. Das ist bereits in Tübingen und in Hannover geschehen. Den von Tübingens Oberbürgermeister Palmer geforderten „Respekt vor den Prinzipien des Parlamentarismus“ hat die Letzte Generation nach eigener Aussage: daher soll der Bundestag den Rat einberufen.

Die Letzte Generation kündigte an, ihre Beweggründe in einem Vortrag unter dem Titel „Unsere Verantwortung in Zeiten des Klimanotfalls“ zu erklären. Dieser Vortrag findet am Donnerstag, den 09.03.2023, um 19 Uhr in der Rösslstube, Friedrichstraße 37 statt. Es wird um die Hintergründe des Protestes und den weiteren Plan zivilen, friedlichen Widerstands gehen.

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