Sächsische Studierende sind mit der Qualität ihres Studiums sehr zufrieden. Insgesamt bewerten fast 60 % die Studienqualität mit (sehr) gut, weitere 36 % geben eine mittlere Bewertung. Damit zeigt sich in den vergangenen fünf Jahren eine erhebliche Verbesserung, vor allem hinsichtlich der Breite des Lehrangebotes.

Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Sächsische Studierendenbefragung, die nach 2005, 2012 und 2017 zum vierten Mal eine umfangreiche Bestandsaufnahme zur Qualität des Studiums im Freistaat aus der Sicht der Studierenden ermöglicht. Die Ergebnisse wurden gestern von Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und Prof. Dr. Karl Lenz vom Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulforschung (KfBH), TU Dresden, vorgestellt. Erstmals wurden Studierende aller Hochschularten befragt.

Die Auswertung zeigt u.a.:

  • dass die Studierenden mit ihrem Studium (sehr) zufrieden sind (60 %)
  • dass sie (sehr) häufig Unterstützung durch die Lehrenden erhalten (71 %) – nochmals eine starke Steigerung um mehr als 10 Prozentpunkte
  • dass Leistungsdruck und Stoffmenge im Studium (erstmals abgefragt) unterschiedlich bewertet werden. Dass die Leistungsanforderungen (eher) nicht zu hoch sind, sagt nur jeder vierte Studierende an den Universitäten und jeder Dritte an den HAW. Dagegen sind es an den Kunsthochschulen 52 %.
  • dass die Pandemie Auswirkungen zeigt: Auch wenn die große Mehrzahl der Studierenden ihr Studium trotz Corona-Pandemie gemeistert hat, gibt es eine große Gruppe, deren Vorankommen im Studium auch noch 2021 massiv beeinträchtigt wurde mit dem Risiko, das Studium nicht erfolgreich abschließen zu können. Digitale Lehre wird in ihren Vor- und Nachteilen eingeschätzt.
  • dass der Beratungsbedarf hoch ist, aber die Möglichkeiten nur teilweise genutzt werden
  • dass der Bachelorabschluss zunehmend akzeptiert für den Berufseinstieg ist und es eine hohe regionale Mobilität im Übergang gibt

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Ich freue mich sehr über die Ergebnisse zur Gesamtzufriedenheit mit dem Studium und zu den Aussagen zur Qualität des Studiums. Sie sind die beste Werbung dafür, dass junge Menschen in Sachsen erfolgreich studieren können – ein wichtiges Argument im zunehmenden Wettbewerb um Studienanfänger.

Die Bewertung der Studierenden ist für uns ein wichtiger Maßstab, um einschätzen zu können, wo wir stehen: Was läuft an den Hochschulen aus Sicht der Studierenden gut, aber auch, wo gibt es Handlungsbedarf, beispielsweise wie Studierende pandemiebedingte Rückstände aufholen können.“

Prof. Dr. Karl Lenz: „Der besondere Wert von Längsschnitt- bzw. Wiederholungsstudien liegt in der Gewinnung von Zeitreihen und der damit gegebenen Möglichkeit, Veränderungs- und Entwicklungsprozesse empirisch fassen zu können. Aus diesem Grunde haben wir die zentralen Themenfelder aus den Vorgängerstudien fortgeführt. Dazu zählen vor allem die Einschätzung der Studierenden zu den Studienbedingungen und Studienqualität, Angaben zu ihrem Studierverhalten und zum Übergang vom Bachelor zum Master.“

Ausführliche Informationen finden Sie unter:

https://tu-dresden.de/zqa/forschung/Forschungsprojekte/saechsische-studierendenbefragung

Hintergrund:

Die Sächsische Studierendenbefragung ist eine umfangreiche Bestandsaufnahme zur Studiensituation und Studienqualität in Sachsen aus der Sicht der Studierenden. Die vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus unterstützte Forschungsstudie wurde vom Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulforschung an der TU Dresden im Jahr 2022 zum vierten Mal durchgeführt. Die Projektleitung hatte Prof. Dr. Karl Lenz inne.

Die Studierendenbefragung ergänzt die vorliegende amtliche Hochschulstatistik um wichtige Informationen zu den Studienbedingungen und leistet damit einen wertvollen Beitrag für die Entwicklung der sächsischen Hochschulen. Der Befragungszeitraum erstreckte sich von Anfang März bis Mitte Juni 2022.

Anders als in der zweiten und dritten nahmen an der aktuellen Studie neben den vier Universitäten und fünf Hochschulen für angewandte Wissenschaften auch die fünf Kunsthochschulen im Geschäftsbereich des SMWK teil. Insgesamt beteiligten sich an der 4. Sächsischen Studierendenbefragung ca. 11.000 Studierende aus den sächsischen Hochschulen, die zuvor nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden.

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