Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisiert die geringen Monatseinkommen vieler sächsischer Vollzeitbeschäftigter. Die Hälfte erhält weniger als 3.012 Euro brutto im Monat. 27,5 Prozent erhalten weniger als 2.431 Euro und zählen damit zum Niedriglohnbereich. In Westdeutschland sind nur 14,7 Prozent der Beschäftigten betroffen.

Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Nico Brünler: „Es ist ein Unding, dass mehr als ein Viertel der Vollzeitbeschäftigten mit einem Hungerlohn abgespeist wird. Das ist ungerecht – genauso wie der Umstand, dass das mittlere Einkommen in Westdeutschland mehr als 700 Euro höher ist als in Sachsen. Die Staatsregierung muss endlich Druck machen, damit die Löhne steigen. Wer in Vollzeit arbeitet, muss davon gut leben können und vor Altersarmut geschützt sein!

Nur faire Löhne halten Talente – da hat Sachsen großen Nachholbedarf, wenn wir die vergleichsweise geringen Löhne und die geringe Zahl an Betrieben betrachten, die nach Tarif zahlen. Umso wichtiger ist es, dass die Koalition das Vergabegesetz ändert, wie wir es vorgeschlagen haben. Der Staat ist der größte Auftraggeber der Wirtschaft. Er muss vorangehen, indem er öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergibt, die ihre Beschäftigten ordentlich bezahlen. Ministerpräsident Kretschmer und seine CDU müssen damit aufhören, höhere Löhne zu blockieren.“

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