Am morgigen Freitag ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten verschiedener Einzelhandelsunternehmen in Sachsen-Anhalt in den Arbeitskampf. Die Streiks am Freitag bilden einen weiteren Höhepunkt in der Auseinandersetzung nach vier gescheiterten Tarifverhandlungen in der Tarifrunde des Einzel- und Versandhandels in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thü­ringen.

Die Arbeitgeber behaupten, dass die Unternehmen nicht mehr zahlen könnten und interessieren sich dabei überhaupt nicht für die katastrophale Situa­tion der Beschäftigten. Die Kosten für Energie, Heizung und Lebensmittel sind explodiert – das interessiert sie nicht. Sie spielen auf Zeit.

Doch damit kommen sie nicht durch!“, so Christine Stoffl, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di Sachsen-Anhalt Nord für den Fachbereich Handel. Am 29. August endete die vierte Tarifverhandlung in der Tarifauseinandersetzung des Einzel- und Versandhandels Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergeb­nislos. Das Arbeitgeberangebot ist seit Monaten unverändert: Sie bieten 8,4 % in zwei Schritten auf 24 Monate. Das ist Ungeheuerlich! Reallohnverlust nehmen wir nicht hin!

Dass es auch anders geht, sieht man im Logistikbereich in Thüringen und Sach­sen. ver.di Tarifabschlüsse in der ersten bzw. zweiten Verhandlung zwischen 16 % und 18 %. Respekt und Anerkennung für die Leistung der Beschäftigten kommen im Logistikbereich zum Ausdruck.

ver.di fordert für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel u.a. 2,50€ mehr Lohn und Gehalt pro Stunde, was einer Anhebung des Eckgehalts um ca. 15 % entspricht. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Nächster Verhandlungstermin ist der 4. Oktober 2023. „Die streikenden Beschäftigten kämpfen für ein wertschätzendes, verhandelbares Tarifangebot ihrer Arbeitgeber. Vor­her werden wir keine Ruhe geben und die Streiks fortsetzen.“, so Christine Stoffl weiter.

Die Beschäftigten treffen sich am Freitag, den 15. September 2023, um 9:30 Uhr auf dem Parkplatz des Magdeburger Edeka Centers im Bördepark.

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