Die Gewerkschaft ver.di hat für den morgigen Freitag sowie für Samstag die Beschäftigten im Öffentlichen Personennahverkehr in Leipzig zum Warnstreik aufgerufen. Gleichzeitig rufen Klima- und Umweltaktivist:innen für den 1. März zum bundesweiten Klimastreik auf. In Leipzig bereitet deshalb das Bündnis „Wir fahren zusammen“ eine gemeinsame Protestaktion vor. Die Mitglieder der Fraktion Die Linke im Leipziger Stadtrat beteiligen sich an den Streiks und stehen solidarisch hinter den Beschäftigten der LVB.

Dazu erklärt Franziska Riekewald, Sprecherin für Mobilität der Fraktion: „Wir stehen als Die Linke hinter den Forderungen der Beschäftigten nach besseren Arbeitsbedingungen. Nur wenn die Arbeit im ÖPNV an Attraktivität gewinnt, wird es möglich sein, die offenen Stellen zu besetzten. Das ist jedoch Voraussetzung für eine sozial-ökologische Mobilitätswende.

Dass die LVB nun versuchen, den Warnstreik der Mitarbeitenden zu verhindern, halten wir für einen Skandal. Die Beschäftigten haben ein Recht, für ihre Interessen einzustehen – notfalls auch mit unangenehmen Mitteln. Gerade die LVB müssten hier als städtisches Unternehmen ihre Verantwortung als fairer Arbeitgeber wahrnehmen.“

Stadtrat Michael Neuhaus (Linke). Foto: Jan KaeferStadtrat Michael Neuhaus (Linke). Foto: Jan Kaefer
Stadtrat Michael Neuhaus (Linke). Foto: Jan Kaefer

Michael Neuhaus, Sprecher für Umwelt ergänzt: „Die Arbeitsbedingungen im ÖPNV sind eine Katastrophe. Um sich aktuell für einen Job als Busfahrerin oder Bahnfahrer zu entscheiden, muss man für die Sache brennen. Wie kann es sein, dass wir die Beschäftigten in einem systemrelevanten Bereich so mies behandeln? Ohne sie ist jede Anstrengung in Sachen Klimaschutz vergebene Liebesmüh.

Angesichts des wachsenden Personalbedarfs und der Tatsache, dass in den kommenden Jahren viele Beschäftigte in Rente gehen werden, ist für uns klar: Solange Leidensfähigkeit eine wichtige Voraussetzung für den Job als Busfahrer oder Bahnfahrerin ist, wird uns die uns die dringend benötigte Mobilitätswende nicht gelingen.

Deshalb kämpfen wir seit Jahren nicht nur für ein gut ausgebautes Liniennetz, damit Bus und Bahn zur wirklichen Alternative auch für diejenigen werden, die bisher auf ihr Auto angewiesen sind, sondern vor allem auch für gute Arbeitsbedingungen im ÖPNV. Wir freuen uns deshalb sehr über den Schulterschluss von Gewerkschaft und Klimabewegung und rufen alle auf, sich an den morgigen Aktivitäten zu beteiligen. Beim Klimastreik, wie bei der LVB gilt: wir fahren zusammen, wir streiken zusammen!“

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