Der 17. April ist der Internationale Tag des bäuerlichen Widerstands. Bäuerinnen und Bauern in über 80 Ländern setzen sich schon seit den 90er Jahren weltweit für einen freien Zugang und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen Boden, Wasser und biologischer Vielfalt ein. Welcher Tag bietet sich also besser an für eine Diskussion über die Bauernproteste in Deutschland und ihre gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen im Super-Wahljahr 2024?

Die explosionsartige Entwicklung der Bauernproteste und die rasante Radikalisierung eines Teils derselben haben uns alle überrascht. Es entsteht der Eindruck einer Spaltung der Gesellschaft. Doch es gibt einen breiten gesellschaftlichen Konsens: in der Landwirtschaft läuft etwas schief! Und das nicht erst seit der Ampel-Koalition. Darüber wollen wir informieren und die Risiken der aktuellen gesellschaftlichen Spaltungserscheinungen diskutieren. Hier braut sich ein gefährlicher Cocktail zusammen, der das Potenzial hat, an den Grundfesten unserer Demokratie zu rütteln.

Anhand einer neuen Studie mit dem Titel „Triggerpunkte“ zeigen wir: Ein großer Teil der Bevölkerung ist sich über grundlegende Punkte – z.B. in den Themenbereichen Armut und Reichtum, Migration, Diversität und Gender sowie Klimaschutz – ziemlich einig. Dennoch gibt es sogenannte „Triggerpunkte“, die scheinbar auf Knopfdruck eine Totalopposition erzeugen können.

Wo: online & in Taucha (Haugwitz-Stube, Rittergutsschloss Taucha, Haugwitzwinkel 1)
Wann: 17. April 2024, 19-21 Uhr, Ankommen & Infotisch ab 18:30 Uhr
Anmeldung bei online Teilnahme bitte per Mail an anmeldung@allmendeverein.de

Programm

Kurzvorstellung der Studie „Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft – Warum Gendersternchen und Lastenfahrräder so viele Menschen triggern“. Autoren: Steffen Mau, Thomas Lux, Linus Westheuser. Kurzpräsentation durch Karl Giesecke, Dipl. Soziologe & Berater Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V..

Gespräch und Podiumsdiskussion mit

  • Wolf Meyer: Landarbeiter, Initiative Grüne Gewerke der Basisgewerkschaft FAU
  • Sebastian Kucka: Landwirt, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland
  • Volkmar Zschocke, MdL: Agrarpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag
  • Andreas Heinz, MdL: Agrarpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages

    Moderation: Sabrina Gerdes (Allmende Taucha e.V.)

Diskussionsfragen des Abends werden u.a. sein:

  • Der Agrardiesel ist nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Wo liegt das wirkliche Problem in unserem Landwirtschafts- und Ernährungssystem?
  • Warum macht es für Landwirt:innen keinen Sinn, sich den neoliberalen Parteien des extrem rechten Lagers anzuschließen?
  • Inwiefern setzt sich die schwarz-grüne Regierung Sachsens für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft ein und wo liegen Versäumnisse? Auf welcher politischen Ebene (EU, Bund, Land, Kommune) liegen die wirkmächtigen Hebel?
  • Wie gerechtfertigt sind die Bauernproteste aus Sicht von angestellten Landwirt:innen und Saisonarbeiter:innen?
  • Welche Forderungen braucht es wirklich?

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar