Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten des Herzzentrums Leipzig am 16. April zum Warnstreik auf. Es ist von einer starken Streikbeteiligung auszugehen, eine Notdienstversorgung wird jedoch sichergestellt. Hintergrund sind die aktuell laufenden Tarifverhandlungen, in denen es in den ersten beiden Verhandlungsrunden zu keiner Einigung gekommen ist.

Seit Februar verhandelt die Gewerkschaft ver.di mit dem Herzzentrum Leipzig über den Haustarifvertrag. Ausgehend von einer Mitgliederbefragung fordert ver.di unter anderem eine Lohnerhöhung von 12 %, vier Tage bezahlten Sonderurlaub für ver.di Mitglieder und eine Honorierung langjähriger Beschäftigter.

Bisher geht der Arbeitgeber auf verschiedene Aspekte der Forderung gar nicht ein und bietet lediglich eine Lohnerhöhung von insgesamt 6 % bei einer Laufzeit von 32 Monaten. Um endlich Bewegung in die Verhandlungen zu bringen, hat die ver.di Tarifkommission entschieden, einen ersten Warnstreik durchzuführen.

Der Frust über das Angebot des Arbeitgebers in der Mitgliedschaft ist groß. Mathias Brückner, Intensivpflegekraft und Mitglied der Tarifkommission, berichtet: „Um Personalkosten einzusparen, werden uns immer mehr neue Aufgaben zugeteilt. So werden wir beispielsweise mit zusätzlichen Service- und Reinigungsarbeiten belastet. Für die Arbeit am Patienten bleibt so weniger Zeit und die Arbeitsverdichtung steigt. Eine Honorierung dessen bleibt bisher aus.“

Besonders die fehlende Bereitschaft, bei Themen wie Entlastung und freien Tagen auf die Forderungen der ver.di Mitglieder zuzukommen, führt zu einer hohen Streikbereitschaft in der Klinik.

„Wir wollen weiterhin eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung sicherstellen. Das gelingt aber nur mit fairen Gehältern und guten Arbeitsbedingungen. Darum haben viele meiner Kollegen bereits ihre Streikbereitschaft signalisiert“, so Mathias Brückner.

„Wir erwarten in der nächsten Verhandlungsrunde von der Geschäftsführung ein deutliches Entgegenkommen“, so ver.di-Verhandlungsführer Andre Urmann. „Wenn sich in den Verhandlungen weiter nichts bewegt, sehen wir uns gezwungen, die Warnstreiks auszuweiten.“

Ablauf 16. April:

6 bis ca. 16 Uhr: Streikposten auf der Grünfläche Prager Str. Ecke Chemnitzer Str.

9 Uhr: Demonstrationszug vom Streikposten zum Herzzentrum und zurück.

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