Die erste Tarifrunde für die Stahlindustrie ist in Düsseldorf ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Bei der gemeinsamen Verhandlung für die Tarifgebiete Ost und Nordwest legten die Arbeitgeber kein Angebot vor. Die IG Metall fordert eine Garantie der Reallöhne und der Beschäftigung. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten müssen die Arbeitgeber Verantwortung für ihre Belegschaften übernehmen“, erklärte Sophie Jänicke vom Tarifteam der IG Metall.
Die IG Metall setzt angesichts der wirtschaftlich instabilen Lage auf ein Paket, das den Beschäftigten ihre Reallöhne und ihre Arbeitsplätze sichert. Daher hat sie keine Prozentforderung aufgestellt, sondern fordert eine Garantie der Reallöhne und der Beschäftigung. Unverzichtbar für sie ist eine Entgeltsteigerung, die für die Beschäftigten die Reallöhne sichert. Die Arbeitgeber erklärten, bei der zweiten Verhandlung ein Angebot vorzulegen. Die ist für die Stahlindustrie im Osten für den 22. September vereinbart.
Jan Otto, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Die IG Metall strebt einen schnellen Abschluss ab. Es ist bedauerlich, dass die Arbeitgeber in der ersten Runde noch kein Angebot vorgelegt haben. Wir begrüßen aber, dass sie dies für die zweite Runde angekündigt haben. Auch die Unternehmen sollten ein Interesse haben, Beschäftigung, Reallöhne und Fachkräfte zu sichern.
Liefern muss auch die Politik. Von der Bundesregierung erwarten wir einen schnell umgesetzten Industriestrompreis, um die Stahlunternehmen in Deutschland bei den Energiekosten zu entlasten. Und die Bundesregierung muss mit den Mitteln aus dem Sondervermögen kräftig in die Infrastruktur investieren – auch das hilft der heimischen Stahlindustrie.“
Sophie Jänicke, Tarifteam IG Metall: „Nach dem heutigen Verhandlungsauftakt erwarten wir von den Arbeitgebern rasch und ohne weitere Verzögerung Bewegung. Die Beschäftigten brauchen in dieser für alle schwierigen Situation schnell Klarheit und eine Perspektive. Wir haben eines sehr deutlich gemacht: Für einen Abschluss brauchen wir eine Entgeltsteigerung, die den Beschäftigten die Reallöhne sichert.
Wir erwarten, dass die Arbeitgeber zur zweiten Verhandlung mit einem verhandlungsfähigen Angebot kommen. Sie müssen jetzt ein Angebot für stabile Reallöhne und sichere Beschäftigung vorlegen.“
Zum Hintergrund: Die IG Metall verhandelt in Ostdeutschland für rund 8.000 Beschäftigte der Stahl- und Eisenindustrie. Die Friedenspflicht endet mit dem 30. September – danach sind Warnstreiks möglich.






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