Nicht nur die Georg-Schumann-Straße war Thema im Leipziger Stadtrat am 17. Juni, auch die Georg-Schwarz-Straße stand auf der Tagesordnung. Dort ging es erst einmal um die Entscheidung, für welche Variante die Vorplanung begonnen werden soll. Hier hatte die CDU-Fraktion im Vorfeld versucht, ihre Sicht der Dinge mehrheitsfähig zu machen. Am 11. Juni hatte der Ortsverband Altwest der CDU zu einem Bürgerstammtisch eingeladen.

Der ging dann doch irgendwie nicht so aus, wie es sich die CDU gedacht hatte. Vielleicht auch, weil die Position der CDU zum Umbau der großen Leipziger Magistralen auch in Leutzsch und Lindenau eher für Unverständnis sorgt, auch wenn der Ortsverband mit breiter Brust erklärte: “Dass die CDU den STEP Verkehr hart bekämpft hat ist Vergangenheit. Die Inhalte dieses Verkehrskonzeptes werden nun allerdings in die Tat umgesetzt. Die Georg-Schwarz-Straße in Lindenau und Leutzsch soll nach einer Vorlage der Verwaltung umfangreich saniert werden. In der Vorlage mit enthalten ist auch die neue Verkehrsführung für den Abschnitt zwischen Hans-Driesch- und Philipp-Reis-Straße.”

Noch deutlicher wurde die Position in der Stellungnahme von Michael Weickert, CDU-Stadtrat und Ortsverbandsvorsitzender der CDU Altwest: “Es zeigt sich, dass eine in erster Linie autofeindliche Politik durchgesetzt werden soll, wozu der STEP die Grundlage gelegt hat. “Dass Radfahrstreifen auf den wichtigen Magistralen den Verkehr behindern hat das Beispiel Georg-Schuhmann-Straße eindrücklich gezeigt. Ich frage mich auch, wo die Menschen in diesem Stadtteil alsbald überhaupt noch parken sollen.”

An Parkplätzen herrscht entlang der Georg-Schumann-Straße tatsächlich kein Mangel. Und an der nördlichen Georg-Schwarz-Straße eigentlich auch nicht. Dass es hier einmal an Parkplätzen fehlen könnte, ist eine These für den geplanten Umbau. Deswegen haben Grüne und SPD auch den Bau eines Parkhauses ins Gespräch gebracht.

Besonders die Parkplatzsituation wie auch die Verkehrsführung in dem dicht besiedelten Gebiet an den Leutzsch-Arkaden bereite den Christdemokraten Sorge, hatte der CDU-Ortsverband moniert. In der Vorzugsvariante wird es nur noch auf einer Seite Parktaschen für Autos geben. Dafür sollten “Fahrradfahrer aber jeweils einen breiten Radfahrstreifen bekommen”, kritisierte die CDU.

Deutlicher als im Jahr 2015 hat Leipzigs CDU bislang noch nicht so offensiv gegen die überfällige Verbesserung der Radwegestruktur in Leipzig gekämpft. Radwege möchte man nicht – spricht dann aber trotzdem von allen Verkehrsteilnehmern: “Wichtigstes Ziel der CDU ist es, dass die Georg-Schwarz-Straße als ‘Lebensader’ des Leipziger Westens für alle Verkehrsteilnehmer und besonders auch für den ruhenden Verkehr nutzbar bleibt, um die Attraktivität des Stadtteils nicht zu gefährden.”

Eine Position, die im Stadtrat keine Mehrheit fand. Auch weil die von der CDU bevorzugte Variante ohne Radwege keine Fördergelder bekommen hätte.

Der Stadtrat beschloss also mit großer Mehrheit die Vorplanung der Baumaßnahme auf der Georg-Schwarz-Straße in der Variante mit Radstreifen auf beiden Seiten der Straße.

Auf 750 Meter soll die Georg-Schwarz-Straße, die dringend sanierungsbedürftig ist, erneuert und die Verkehrsführung geordnet werden. Die Georg-Schwarz-Straße ist auf Grund ihrer nahräumigen Verbindungsfunktion als angebaute Hauptverkehrsstraße eingestuft. Der Stadtrat stimmte mehrheitlich für die von der Verwaltung vorgelegte Vorzugsvariante.

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