2015 ging es im Leipziger Stadtrat heiß her um dieses Bauprojekt, das am 29. Februar beginnen soll: Zwischen der Brücke am S-Bahnhof Möckern und der Huygensstraße soll die Georg-Schumann-Straße endlich umgebaut werden. Die Haltestellen sollen behindertengerecht werden. Fußwege, Fahrbahnen und Gleise werden komplett erneuert. Ein wichtiges neues Stück für die Georg-Schumann-Straße.

Die Entscheidung im Stadtrat fiel am Ende knapp aus, doch als Zustimmung. Und so kann am Montag, 29. Februar, der Ausbau der Georg-Schumann-Straße zwischen Huygensstraße und S-Bahn-Brücke beginnen. Auf 400 m Länge werden hier bis zum Dezember Fußwege, Fahrbahnen und Gleise der Straßenbahn erneuert und umgebaut. Kostenpunkt: 1,6 Millionen Euro.

Entsprechend des Baubeschlusses des Stadtrates wird der Straßenraum so gestaltet, dass eine Verbesserung der Verkehrsabwicklung für alle Verkehrsarten erreicht wird, betonen Stadt und LVV gemeinsam. Ein wesentliches Anliegen sei der behindertengerechte Ausbau der Haltestellen. Das Bauvorhaben wird gemeinsam von der Stadt Leipzig, den Leipziger Verkehrsbetrieben und den Leipziger Wasserwerken in mehreren Bauabschnitten realisiert.

Los geht es am 29. Februar mit der Sperrung der landwärtigen Fahrbahn (also stadtauswärts) für den Kraftverkehr. Für die Straßenbahn ändert sich an dem Tag noch nichts, sie fährt auf beiden Gleisen weiter.

Aber das Prozedere kennen Straßenbahnnutzer auch von anderen Baustellen: Damit gebaut werden kann, muss irgendwann zum eingleisigen Bahnbetrieb übergegangen werden. Das passiert nach einer Vollsperrung am 19. und 20. März. Da werden nämlich die Bauweichen eingebaut. Ab dem 21. März fährt die Straßenbahn dann eingleisig auf dem stadtwärtigen Altgleis in beide Richtungen.

Bauphase 2 beginnt dann am 25. Juni mit einer Vollsperrung für den Kraftverkehr. Bis dahin ist auch das erste neue Gleis gebaut. Um darauf fahren zu können, wird am 25. und 26. Juni auch der Straßenbahnbetrieb gesperrt, um die Bauweichen umzubauen. Ab dem 27. Juni fährt die Straßenbahn in der Baustelle dann eingleisig auf dem neuen Gleis.

Bis zum 1. bis 16. Oktober, wenn Bauphase 3 beginnt. In der Zeit gilt wieder Vollsperrung für die Straßenbahn, bis dann ab dem 17. Oktober auf beiden neuen Gleisen gefahren werden kann.

Damit ist für die Straßenbahn die ganze Ummodelei beendet, nur die Kraftfahrer müssen sich noch ein bisschen gedulden. Ab dem 23.Oktober ist dann die landwärtige Fahrbahn wieder frei, am 16. Dezember soll die komplette Verkehrsfreigabe erfolgen.

Übersicht über die Aspekte des Umbaus:

Das Umbauprojekt

Die Georg-Schumann-Straße ist eine wichtige Magistrale in Leipzig mit zwei Straßenbahnlinien, Kfz-  und Busverkehr. Der benannte Abschnitt wird komplett erneuert und so gestaltet, dass der Kfz- und Straßenbahnverkehr auf je einem gemeinsamen Fahrstreifen pro Richtung fährt. Daneben werden durchgängig in beiden Richtungen Radstreifen angeordnet. Die Gehwege werden erneuert und aus Betonplatten mit Naturstein und Einfassung aus Mosaikpflaster angelegt. Die Erneuerung der Straßenentwässerung und umfangreiche Leitungsverlegung erfolgen im Untergrund.

Verkehrsführung im Bauzeitraum

Der überregionale Kfz-Verkehr (Durchgangsverkehr) wird während der gesamten Bauzeit über die Breitenfelder Straße, Landsberger Straße, Max-Liebermann-Straße und Slevogtstraße umgeleitet, wobei bis 25. Juni 2016 stadteinwärts noch durch die Georg-Schumann-Straße gefahren werden kann. Der Radverkehr wird über die Kirschbergstraße mit, je nach Bauphase, unterschiedlichen Anbindungen an die Georg-Schumann-Straße geführt. Die Zufahrt zur Tiefgarage „Axis-Passage“ ist immer erreichbar. Einfahrten von der Georg-Schumann-Straße zur Zufahrtsstraße zum Berufsförderungswerk westlich der S-Bahnbrücke werden mit wenigen Ausnahmen gewährleistet.

Was bauen die LVB?

Die Leipziger Verkehrsbetriebe modernisieren während der Bauzeit, neben den Gleisanlagen, die Haltestelle „S-Bahnhof Möckern“ für Straßenbahnen und Busse. Die Haltestellen werden behindertengerecht als sogenanntes Haltestellenkap mit angehobener Radfahrbahn ausgebaut. Somit ist in Zukunft ein bequemer und barrierearmer Einstieg in den öffentlichen Personennahverkehr möglich. Zusätzlich wird an der Ostseite der Haltestellen eine Fußgängerampel errichtet, um die Sicherheit an dieser Stelle zu erhöhen.

Die Umleitungen für die Straßenbahn

Die Straßenbahnlinien 10 und 11 verkehren während der gesamten Bauzeit durch den Baubereich mit folgenden Ausnahmen: Vollsperrungen an den Wochenenden 19./20. März und 25./26. Juni 2016 sowie vom 1. bis zum 16. Oktober 2016. Temporär werden zwei Ersatzhaltestellen – jeweils am Anfang und am Ende des Baubereiches – eingerichtet, um den Zustieg wie gewohnt zu gewährleisten. Über kurzfristige Einschränkungen, die im Verlauf der Arbeiten notwendig werden, informieren die Leipziger Verkehrsbetriebe gesondert.

Was bauen die Wasserwerke?

Die Leipziger Wasserwerke nutzen die Arbeiten, um Schäden an den Mischwasserkanälen und Trinkwasserleitungen auszubessern beziehungsweise die Leitungen von Grund auf zu erneuern. Um die Abläufe der Gesamtmaßnahme zu optimieren, realisieren die Wasserwerke einen Teil dieser Arbeiten bereits seit Anfang des Jahres. Ein gemauerter Kanal wird derzeit händisch direkt im Kanal ausgebessert, sodass die Straße dazu nicht aufgebrochen werden muss. Dadurch verringern sich die Baubelastungen für die Anlieger. Ab 29. Februar sanieren die Wasserwerke dann einen weiteren Kanalabschnitt mittels eines Schlaucheinzug-Verfahrens. Auch diese Arbeiten erfolgen in geschlossener Bauweise. Rund 600 Meter Trinkwasserleitungen wechseln die Wasserwerke zudem in offener Bauweise aus.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar