Schon seit geraumer Zeit ringen die Bewohner von Plagwitz mit der Leipziger Verwaltung darum, die Zschochersche Straße mit mehr Ampeln auszustatten. Zuletzt gab es auch noch eine Petition. Denn gerade am Knoten Industriestraße wird es unter der Woche eng für Fußgänger, wenn sie hier unbeschadet über die Straße wollen. Das sieht die Verwaltung auch ein. Auch wenn man nicht gleich eine Ampel hinstellt, das kann nämlich noch dauern.

Als Alternativvorschlag unterbreitet das Stadtplanungsdezernat deshalb die Formulierung: „Es wird zur Kenntnis genommen, dass der Oberbürgermeister den Knoten Zschochersche Straße/Industriestraße bei der Planung der Standorte für Lichtsignalanlagen (LSA) als zukünftig zu signalisierenden Knoten vorgesehen hat und unter Berücksichtigung weiterer dringend erforderlicher LSA im Stadtgebiet angemessen priorisieren wird.“

Denn man möchte erst einmal die komplette Zschochersche Straße durchplanen und die neuen Lichtsignalanlagen dann im Zuge des Straßenumbaus installieren.

Aber wie steht es eigentlich um die Planungen für die Zschochersche Straße?

„Die Entwicklung von Gewerbe und der Bevölkerungszuwachs in Plagwitz macht sich unter anderem im steigenden Verkehrsaufkommen bemerkbar. Um auf die Entwicklungen im Umfeld zu reagieren, untersuchen die Leipziger Verkehrsbetriebe den Straßenraum der Zschocherschen Straße zwischen König-Johann-Brücke und Siemensstraße bezüglich der Haltestellenlage der Straßenbahn.

Nach Vorliegen der Ergebnisse wird daran anschließend eine Planung für die komplette Umgestaltung der Straße einschließlich dem behindertengerechten Ausbau der Haltestellen, dem fließenden und ruhenden Kfz-Verkehr und dem Fuß- und Radverkehr erfolgen. Damit soll für die Zschochersche Straße mittelfristig eine Lösung gefunden werden, die alle Verkehrsarten berücksichtigt und damit auch das Queren an Knotenpunkten, einmündenden Straßen und den Haltestellen verbessert“, erläutert das Baudezernat.

Aber wann soll das dann so weit sein? Wann haben die Plagwitzer hier mit einer großen Baumaßnahme zu rechnen?

„Eine Realisierung des Gesamtabschnittes im Zusammenhang mit Gleisbau durch die LVB erst ab dem Jahr 2023 möglich, da die Zschochersche Straße zwischen König-Johann-Brücke und Limburgerstraße momentan nicht Bestandteil des ‚Mittelfristigen Investitionsprogramms im Straßen- und Brückenbau 2013 – 2020‘ ist“, stellt das Planungsdezernat fest.

Womit wir so nebenbei auch erfahren, dass man bei der Abarbeitung dieses Straßenbauprogramms um (mindestens) drei Jahre hinterherhinkt. Die Investitionsverzögerungen machen sich im kompletten Bauportfolio der Stadt bemerkbar.

Aber eine Ampel soll es an der Industriestraße unbedingt geben: „Unabhängig von der Planung des Gesamtabschnitts Zschochersche Straße wird der Knoten Zschochersche Straße/ Industriestraße als zukünftig zu signalisierender Knoten bei der Planung der LSA-Standorte berücksichtigt.“

Zschochersche Straße bekommt noch dieses Jahr eine Ampelanlage an der Elsterpassage

Zschochersche Straße bekommt noch dieses Jahr eine Ampelanlage an der Elsterpassage

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2023 ist ein Optimismus, der wohl nur zu teilen ist, wenn den LVB vorher die Gleise um die Ohren fliegen. Im Mittelfristprogramm Anlage 3 ist die Zschochersche auf Platz 80 eingeordnet. Mehr als 7 große Projekte im Hauptstraßennetz sind pro Jahr nicht schwerlich umsetzbar. Wahrscheinlich wird die Zschochersche nicht vor 2030 saniert. Die wesentlich wichtiger Projekte wie Bayrischer Platz, Arthur-Hoffmann-Straße, Bernhard-Göring-Straße sind mittlerweile ab 2025 terminiert. Und auch wenn die Projekte 47 (Karl-Liebknecht-Straße) und 49 (Peterssteinweg) schon realisiert sind, so gibt es doch bis dahin sehr viele Lücken in der Abarbeitung.

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